Die Idee, EU-Ausländer in der Bundeswehr zuzulassen, bekäme keine Mehrheit in der Bevölkerung. Wohl aber die Einrichtung gemeinsamer europäischer Streitkräfte.
Die Bundeswehr hat ein Personalproblem. Vor allem im Bereich der IT-Abwehr ist es schwer, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, die bereit sind, für die Armee zu arbeiten – und einen deutschen Pass haben. Denn Ausländer – auch aus EU-Staaten – sind in der Bundeswehr nicht zugelassen. Doch die Bundesregierung will das ändern. Medienberichten zufolge sollen künftig auch Bürger aus anderen EU-Staaten in der Bundeswehr eingesetzt werden dürfen.
Allerdings hätte dieser Vorstoß keine Mehrheit in der deutschen Bevölkerung – im Gegensatz zu einer gemeinsamen Armee aller EU-Staaten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach würden es 38 Prozent der Befragten befürworten, auch EU-Ausländer als Soldaten in der Bundeswehr zuzulassen, 42 Prozent wären dagegen. Interessant: Während die Anhänger der Union zumindest in der Tendenz eher dafür (46 zu 40 Prozent) sind, sprechen die SPD-Wähler sich eher gegen eine Zulassung (40 zu 46 Prozent) von EU-Ausländern aus.
In der Gesamtbevölkerung hätte hingegen eine gemeinsame Armee für die EU-Mitgliedsländer eine Mehrheit. 51 Prozent der Befragten würden gemeinsame Streitkräfte befürworten, jeder Dritte (30 Prozent) wäre dagegen. Hierbei sind es übrigens die Älteren, die tendenziell eher für eine solche gemeinsame Armee plädieren würden: Von den Über-60-Jährigen wären 58 Prozent dafür, von den 18- bis 29-Jährigen hingegen mit 45 Prozent signifikant weniger.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden für die Umfrage unter der deutschen Bevölkerung 1017 Personen im Zeitraum vom 21. bis 24. Juni 2016 repräsentativ befragt.
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