Die ganz überwiegende Mehrheit der Deutschen sagt, dass ein US-Präsident Donald Trump schlecht wäre für Deutschland wie die USA. Doch viele Konkurrenten sind ziemlich unbekannt.
Auch nach dem „Super Tuesday“ in der vergangenen Woche steht noch lange nicht fest, wer im Herbst bei der Wahl zum amerikanischen Präsidenten antritt. Ein Sieg Donald Trumps und Hillary Clintons bei den Vorwahlen ihrer jeweiligen Parteien wird zwar immer wahrscheinlicher, doch noch haben auch die jeweiligen Hauptkonkurrenten Bernie Sanders und Ted Cruz Chancen.
Den Deutschen wäre, wie eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt, zwar ein Wahlsieg der Demokraten und eine Präsidentin Clinton mit Abstand am liebsten. Doch auch ihr demokratischer Mitbewerber Bernie Sanders hat hierzulande einen guten Ruf. Ganz im Gegenteil zu allen verbliebenen republikanischen Kandidaten – die mit Ausnahme von Donald Trump auch noch eher unbekannt sind.
Von der ehemaligen First Lady und Außenministerin Clinton haben drei von vier Befragten (75 Prozent), die die Wahl in den USA verfolgen, einen positiven Eindruck, lediglich jeder Sechste (18 Prozent) einen negativen. Und in den Augen der meisten wäre Clinton als Präsidentin nicht nur gut für die USA (76 Prozent), sondern auch für Deutschland (71 Prozent).
Tendenziell positiv kommt auch Clintons parteiinterner Konkurrent, der Sozialist Bernie Sanders, weg: 46 Prozent der Befragten haben einen positiven Eindruck von ihm, 17 Prozent einen negativen. Allerdings geben auch 22 Prozent an, Sanders nicht zu kennen. Dieser Wert ist fast so hoch wie beim Großteil der republikanischen Kandidaten: 26 Prozent geben an, Ted Cruz nicht zu kennen, 33 Prozent sagen dies über Marco Rubio – und sogar 44 Prozent über John Kasich.
Dieses Problem hat Donald Trump naturgemäß nicht. Ihn kennt fast jeder. Doch nur jeder zehnte Befragte hat ein positives Bild von ihm, 83 Prozent ein negatives. Und so, wie nach Ansicht der meisten Deutschen Hillary Clinton als Präsidentin nicht nur gut für die USA wäre, wäre Donald Trump schlecht für beide Länder: 83 Prozent derer, die eine Meinung zu Donald Trump haben, sagen, dass er nicht gut für die USA wäre, 79 Prozent sagen, seine Präsidentschaft wäre schlecht für Deutschland.
Der Eindruck, dass die Deutschen deutlich auf Seiten der demokratischen Partei stehen, zeigt auch dieses Mal die Frage nach der Parteipräferenz. Von denen, die, wenn sie denn dürften, wählen gehen würden, wählten fast vier Fünftel (78 Prozent) die Demokraten – sogar unabhängig vom Kandidaten. Auf diese Werte kam auch schon im Februar eine YouGov-Umfrage.
Die Deutschen haben also eine ganz klare Favoritin bei der Wahl im Herbst. Doch mittlerweile hielt es in der vergangenen Woche immerhin jeder sechste Deutsche für realistisch, dass Donald Trump Präsident wird - doppelt so viele wie noch einen Monat zuvor.
Für die Umfrage zur Parteien- und Politikerpräferenz wurden auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1340 Personen im Zeitraum vom 1. bis 4. März 2016 repräsentativ befragt. Dabei wurden nur jene Befragten nach ihren Präferenzen gefragt, die den Wahlkampf mindestens „ein wenig“ verfolgen (74 Prozent bzw. 984 Befragte). Nach ihrer Einschätzung, ob ein Kandidat oder eine Kandidatin gut oder schlecht für die USA bzw. für Deutschland wäre, wurden nur jene Personen gefragt, die vorher nicht angegeben hatten, den Kandidaten bzw. die Kandidatin nicht zu kennen.
Foto: Carolyn Kaster/AP/Press Association Images