Die Mehrheit auch der jüngeren Deutschen hat über die eigene Beerdigung nachgedacht – meistens über Sarg oder Urne. Und: Fast jeder Zweite will verbrannt werden.
Am kommenden Sonntag feiern die evangelischen Christen den Totensonntag und gedenken der Verstorbenen. Viele Gläubige besuchen die Gräber ihrer verstorbenen Familienangehörigen, manch einer wird auch darüber nachdenken, was einmal mit ihm selbst passieren wird.
Insgesamt knapp zwei Drittel der Deutschen haben sich schon einmal Gedanken über die eigene Beerdigung gemacht – und zwar vor allem über Sarg und Urne. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach hat sich auch von den jüngeren Befragten mehr als die Hälfte schon einmal Gedanken gemacht.
Insgesamt geben 61 Prozent der Befragten an, über die eigene Beerdigung nachgedacht zu haben. Von den älteren Befragten (55 Jahre und älter) hat – wenig überraschend – ein noch einmal größerer Teil der Befragten (72 Prozent) Teile der eigenen Beerdigung geplant, aber auch von den 18- bis 24-Jährigen laut eigenen Angaben mehr als die Hälfte (55 Prozent).
Auffällig sind allerdings die Altersunterschiede bei der Frage, worüber die Menschen nachdenken: Während insgesamt – und vor allem bei den Älteren – die meisten Gedanken um Sarg oder Urne kreisen (43 Prozent der Befragten, die über ihre Beerdigung nachgedacht haben), ist insbesondere bei den jüngeren die Reaktion der Trauernden im Fokus (63 Prozent der 18- bis 34-Jährigen, die sich Gedanken gemacht haben, alle Altersgruppen: 33 Prozent).
Und auch bei der Frage danach, wie man gerne bestattet werden möchte, gibt es Altersunterschiede. Zum einen geben von den jüngeren deutlich mehr Befragte an, nicht zu wissen, was mit ihrem Körper nach dem Tod passieren soll. Dazu kommt aber auch: Während von den Über-55-Jährigen mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) verbrannt werden wollen und nur 17 Prozent in einem Sarg bestattet, präferieren von den jüngsten Befragten (18 bis 24 Jahre) mehr Menschen den Sarg (28 Prozent) als die Feuerbestattung (22 Prozent).
Auch ein Blick auf die Religionszugehörigkeit ist interessant: Jeweils knapp die Hälfte der Katholiken (49 Prozent) und Protestanten (45 Prozent) möchte, dass sein Körper verbrannt wird – nur etwas weniger als bei den Menschen, die keiner Religion angehören (54 Prozent). Allerdings: Fast niemand aus der letzten Gruppe (7 Prozent) möchte in einem Sarg bestattet werden – fast genauso viele, wie ihren Körper an die Wissenschaft spenden würden (8 Prozent).
Auch in Großbritannien hat YouGov die Umfrage durchgeführt – in ähnlicher Form und mit ähnlichen Ergebnissen. Und im August hatte YouGov in Deutschland gefragt: Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1148 Personen in Deutschland im Zeitraum vom 10. bis 13. November 2015 repräsentativ befragt.