Die Deutschen haben großes Vertrauen in die Arbeit der Polizei. Trotzdem befürworten viele Körperkameras und Namensschilder im Einsatz.
Hessen ist im vergangenen Jahr vorausgegangen und hat gute Erfahrungen gemacht, andere Bundesländer ziehen jetzt nach: In zahlreichen deutschen Städten werden in Pilotprojekten Polizisten mit Körperkameras ausgerüstet. Auf Knopfdruck nehmen diese in kritischen Situationen auf und sollen so von Angriffen auf Einsatzkräfte abhalten oder diese aufklären.
In der Bevölkerung genießt der Einsatz solcher Kameras breite Unterstützung. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach befürworten sieben von zehn Befragten (71 Prozent) Körperkameras, nur jeder Fünfte (20 Prozent) lehnt sie ab.
In den Vereinigten Staaten ist die Unterstützung sogar noch größer: Bei einer Umfrage von YouGov USA im Mai dieses Jahres sprachen sich knapp neun von zehn Befragten (88 Prozent) für den Einsatz solcher Kameras aus. Vor allem nach diversen Fällen, in denen Polizisten zum Teil unbewaffnete, meist schwarze Männer töteten, schaffen auch dort viele Polizeidirektionen Körperkameras an. Dort dienen sie nach Angaben deutscher Polizeigewerkschaftler vor allem dazu, nachzuweisen, dass der Polizist sich korrekt verhalten hat, während hierzulande vor allem die Verhinderung und Verfolgung von Angriffen auf Polizisten im Vordergrund stehen.
Dass die Polizei sich in aller Regel korrekt verhält, daran glauben viele Deutsche. Insgesamt 52 Prozent der Befragten gaben an, dass sie „relativ“ oder „sehr viel Vertrauen“ darin hätten, dass „die Polizisten in ihrer Umgebung immer oder meistens das Richtige tun“. Lediglich 11 Prozent haben „kaum“ und 5 Prozent „kein Vertrauen“ darin.
Trotzdem befürworten viele, dass Polizisten mit Namens- oder Nummernschildern gekennzeichnet werden. Eine solche Kennzeichnungspflicht wurde kürzlich zum Beispiel in Sachsen diskutiert. Danach gefragt, wie Polizisten – wenn überhaupt – gekennzeichnet werden sollten, antworteten zwei von fünf Befragten (41 Prozent), dass individuelle Nummern die beste Möglichkeit seien. Fast genauso viele Befragte (37 Prozent) sprachen sich für Namensschilder aus. Nur jeder Sechste (16 Prozent) ist der Meinung, dass Polizisten gar nicht individuell gekennzeichnet werden sollten.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1286 Personen im Zeitraum vom 12. bis 16. Juni 2015 repräsentativ befragt.
Fotos: dpa / Michael Probst/AP/Press Association Images (Umfragebild)