Zwei Drittel der volljährigen Deutschen wären dagegen, wenn Deutschland und seine Nato-Partner Waffen an die ukrainische Armee liefern würden. Bei den Älteren ist die Ablehnung sogar noch größer.
In der vergangenen Woche konnte sich Angela Merkel noch durchsetzen. Sie war dagegen, Waffen an die ukrainischen Regierungstruppen zu liefern. Am Ende eines Verhandlungsmarathons von Mittwoch auf Donnerstag stand dann zumindest in der Theorie ein Friedensplan für die zwischen Regierung und Separatisten umkämpften Gebiete. Auch US-Präsident Barack Obama trotzte daraufhin dem innenpolitischen Druck, Waffen in die Ukraine zu schicken.
Das war ganz im Sinne der deutschen Bevölkerung. Denn in einer YouGov-Umfrage während der Minsker Verhandlungen in der vergangenen Woche sagten zwei Drittel (66 Prozent) der Deutschen über 18 Jahren, dass sie gegen Waffenlieferungen in die Ukraine wären. Lediglich 18 Prozent sprachen sich für Lieferungen aus.
Auffällig dabei: Je älter die Befragten waren, desto deutliche war die Ablehnung. Sprachen sich unter den 18- bis 24-Jährigen 57 Prozent gegen Waffenlieferungen aus, waren es unter den Über-55-Jährigen drei von vier Befragten (74 Prozent).
Bei den Friedensverhandlungen von Minsk ging es dabei nicht nur um eine Waffenruhe, sondern auch um die Festschreibung der Landgewinne durch die Separatisten und den Rückzug der Regierungstruppen hinter die Kampflinie.
Wieder Unterschiede zwischen Altersgruppen
Hätten die deutschen Wähler über diesen Vertrag abgestimmt, er wäre abgelehnt worden: 41 Prozent sprachen sich gegen eine Festschreibung der Landgewinne in dem Friedensplan aus, nur 27 Prozent dafür.
Auch hier fallen die Unterschiede zwischen den Altersgruppen auf: Während bei den 18- bis 24-Jährigen fast so viele eine solche Einigung unterstützen wie ablehnen (29 Prozent dafür, 30 dagegen), ist die Ablehnung bei den 45- bis 54-Jährigen sehr deutlich: 46 Prozent sprachen sich gegen eine Festschreibung aus, nur halb so viele (23 Prozent) dafür.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1.015 Personen im Zeitraum vom 11.02. bis 13.02.2015 repräsentativ befragt.
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