Aktuelle Daten aus dem internationalen YouGov-Cambridge Globalism Project zeigen, wie Menschen weltweit verschiedene Länder als Produktionsstandorte wahrnehmen.
Köln, 30.09.2019. Produkte, die in Deutschland hergestellt werden, standen vor allem früher für Qualität. Heute wird die Bezeichnung „Made in Germany“ in der öffentlichen Diskussion häufiger hinterfragt. Doch eine aktuelle Studie der internationalen Data and Analytics Group YouGov und der britischen Cambridge University zeigen, dass „Made in Germany“ weiterhin für einen positiven Eindruck von Produkten sorgt. Im Rahmen des internationalen YouGov-Cambridge Globalism Projects wurden Menschen aus 23 Ländern repräsentativ befragt, wie sie Produkte wahrnehmen, wenn diese in einem bestimmten Land hergestellt werden. Insgesamt wurden 12 Produktionsländer abfragt. Im Gesamtvergleich stehen Produkte aus Deutschland auf Platz eins der weltweiten Konsumentengunst: durchschnittlich hat die Hälfte aller Befragten einen positiven Eindruck von Produkten aus Deutschland, nur 6 Prozent einen negativen. Daraus ergibt sich ein Gesamteindruck von +45 Punkten für Produkte „Made in Germany“. Auf Platz 2 des Rankings stehen Waren aus Italien mit einem Nettowert von +38 Punkten gefolgt von Großbritannien und Frankreich auf Platz 3 und 4 (jeweils +34 Punkte).
Produkte aus Japan auf Platz 5 im weltweiten Vergleich
Japanische Waren belegen als erstes nicht-europäisches Produktionsland Platz 5 und werden im Schnitt besser bewertet als die des Nachbarn und regionalen Konkurrenten Süd-Korea. Während japanische Produkte einen Nettowert von +33 aufweisen (mit 45 Prozent positiver Einschätzung gegenüber 11 Prozent negativer Einschätzung), liegt dieser Wert in Südkorea nur bei +5 (26 Prozent positiv, 21 Prozent negativ).
,,Made in China‘‘ hat international einen schlechten Ruf
Im Gegensatz dazu haben durchschnittlich 44 Prozent der Befragten eine negative Meinung zu Produkten, die in China produziert wurden. Das ist beinahe das Dreifache von denjenigen, welche positiv über chinesische Produkte denken (15 Prozent). Dies gibt Produkten, die mit einem ,,Made in China‘‘-Stempel versehen sind, einen Nettowert von -29 und somit den niedrigsten aller abgefragten 12 Produktionsnationen.
Bei der Frage nach dem Eindruck von Produkten aus dem eigenen Land sind die Chinesen selbst hingegen recht überzeugt von deren Qualität (46 Prozent), lediglich 11 Prozent der Chinesen sind nicht überzeugt von „Made in China“. Jedoch beurteilen sie im Vergleich mit den 12 anderen abgefragten Ländern ihre nationalen Produkte trotzdem am seltensten positiv.
Mexikaner bewerten ihre eigenen Produkte am positivsten
Wenig überraschend ist es, dass viele Befragte die Produkte aus dem eigenen Land besser bewerten als Produkte aus dem Ausland. Am stärksten zeigt sich dieser Effekt bei Mexiko, wo ganze 67 Prozent der Befragten Produkte mit der Bezeichnung „Made in Mexico“ als positiv wahrnehmen, verglichen mit dem Durchschnitt von 17 Prozent in allen weiteren abgefragten Länder.
In geringstem Maße fällt der „Heimvorteil“ allerdings in Deutschland aus. Das liegt aber nicht daran, dass die Deutschen nicht überzeugt von der Qualität der im Land hergestellten Produkte wären, sondern vielmehr daran, dass die Begeisterung für deutsche Waren in anderen Ländern so außerordentlich groß ist, wie beispielweise in Ägypten. Hier nehmen 77 Prozent der Ägypter deutsche Produkte positiv wahr.
„Unsere Studie zeigt, dass bei der Wahrnehmung von Produkten deren Herkunft weiterhin eine wichtige Rolle spielt“, sagt Philipp Schneider, Head of Marketing bei YouGov Deutschland. „In dieser Hinsicht hat das Label ‚Made in Germany‘, besonders international noch eine hohe Relevanz. Gleichzeitig wird es spannend, die Entwicklung der weniger positiv wahrgenommenen Labels wie etwa ‚Made in China‘ weiter zu beobachten, da besonders im Bereich der Unterhaltungselektronik chinesische Marken in der letzten Zeit immer öfter bei Verbrauchern punkten.“
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Über die Befragung
Die verwendeten Daten beruhen auf Online-Umfragen der YouGov Plc, die zwischen dem 28. Februar und 26. März 2019 durchgeführt wurden. Für die mit * gekennzeichneten Märkte wurden die Zahlen gewichtet und sind repräsentativ für die Online-Bevölkerung von Erwachsenen ab 18 Jahren. Für alle anderen Märkte wurden die Zahlen gewichtet und sind repräsentativ für die erwachsene Bevölkerung ab 18 Jahren. Bei kombinierten Länderstichproben wurde jedem Land eine gleichmäßige Gewichtung gegeben. Der gesamte Stichprobenumfang betrug: Frankreich=1021; Deutschland=1497; Italien=1005; Spanien=1014; Schweden=1011; Dänemark=101010; Polen=1019; Großbritannien=1949; Australien=1006; USA=2012; Kanada=1006; Japan=1143; Brasilien=1006; Mexiko=1009; Türkei=506; Ägypten*=1537; Saudi-Arabien*=828; Indien*=1035; China*=1021; Indonesien*=1001; Thailand*=1043; Nigeria*=644; Südafrika=1002.
Über das YouGov-Cambridge Globalism Project
Das YouGov-Cambridge Centre hat in Zusammenarbeit mit The Guardian und dem Bennett Institute for Public Policy an der Cambridge University das YouGov-Cambridge Globalism Project ins Leben gerufen: Dabei handelt es sich um eine neue, jährlich durchgeführte Studie dn 23 Ländern auf der ganzen Welt, die sich mit dem Thema Globalisierung beschäftigt.
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