Ein schöner Schal, ein warmer Mantel, neue Socken: Kleidung ist ein beliebte Gabe zu Weihnachten. Doch vielen Verbrauchern vergeht die besinnliche Stimmung angesichts der jüngsten Brandkatastrophe in einer Textilfabrik in Bangladesch.
Die großen Filialketten bekommen dies zu spüren – ihre Imagewerte fallen. „Unser Mitgefühl gilt den Opfern dieses furchtbaren Unglücks sowie deren Familien und Angehörigen“ - so heißt es in einer Pressemitteilung von C&A. Der Textilkonzern nimmt damit Stellung zu Berichten, er habe in jener Textilfabrik in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka fertigen lassen, in der am 24. November ein Feuer ausbrach. 112 Menschen kamen dabei ums Leben. Mutmaßlich mangelhafter Brandschutz und fehlende Sicherheitsvorkehrungen wurden ihnen zum Verhängnis. Tatsächlich hat C&A dort 220.000 Sweatshirts für den brasilianischen Markt fertigen lassen. C&A will sich an der Untersuchung der Unglücksursache beteiligen.
Das öffentliche Interesse am Schicksal der meist weiblichen Textilarbeiter in Indien, China oder Bangladesch ist enorm. Und Marken, die in den Medien im Zusammenhang mit den Bränden und schlechten Arbeitsbedingungen bei Zulieferern genannt werden, verlieren Ansehen. Dies zeigt ein Blick auf einen Bestandteil des YouGov-Markenmonitors BrandIndex, den sogenannten Buzz. Während der BrandIndex das Image der Marke in seiner Gesamtheit wiedergibt, drückt der Buzz als Teilaspekt aus, ob und in welchem Ausmaß eine Marke positiv oder negativ im öffentlichen Gespräch ist. Direkt nach dem Feuer fiel der Buzz von C&A von Plus 69 Punkten um 58 Punkte auf Plus 11 Punkte ab. Die Tendenz ist weiter fallend – damit droht auch das Gesamtimage der Marke beschädigt zu werden. Im Image-Index hat die Marke in der Gesamtbetrachtung bereits vier Punkte eingebüßt. Doch C&A ist nicht allein. Auf einem ohnehin schon niedrigeren Image-Niveau müssen auch H&M und Zara nicht nur im Buzz, sondern auch im Index Verluste hinnehmen.
Unsere aktuelle Kolumne finden Sie unter wiwo.de.
Bild: dpa