Drei von fünf Deutschen plädieren mittlerweile für einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Das ist deutlich mehr als vor vier Wochen.
Die griechische Schuldenkrise bestimmt weiterhin die Nachrichten. Obwohl eigentlich schon vor Wochen eine Einigung über ein neues Sparpaket erzielt wurde, hinkt es bei der Umsetzung. Das Klima zwischen den Politikern wird aggressiver. Der deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble spricht neuerdings von der Möglichkeit eines „ungeplanten Grexits“ – eines Austritts Griechenlands aus der Währungsunion.
Die Bevölkerung scheint das ewige Hin und Her langsam leid zu sein. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach würden drei von fünf Deutschen (59 Prozent) befürworten, wenn Griechenland aus der Eurozone austritt. Weniger als jeder Vierte (23 Prozent) plädiert für einen Verbleib.
Bei einer YouGov-Umfrage vor vier Wochen lagen zwar auch schon die „Grexit“-Befürworter vorne – allerdings wesentlich knapper. Damals waren 48 Prozent der Deutschen für einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone, 34 Prozent waren für einen Verbleib.
Die Befürworter eines Austritts Griechenlands sind den Gegnern mittlerweile in allen Alters- und Wählergruppen zahlnmäßig überlegen. Waren vor vier Wochen noch die Anhänger von SPD, Linke und Grünen mehrheitlich gegen einen „Grexit“, findet sich nun auch dort jeweils eine Mehrheit für den Austritt. Besonders krass ist der Umschwung bei der SPD. Waren im Februar noch 42 Prozent der sozialdemokratischen Wähler für einen Grexit und 47 dagegen, sind heute mehr als drei Fünftel (62 Prozent) dafür.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1.012 Personen im Zeitraum vom 13.03. bis 16.03.2015 repräsentativ befragt.
Foto: Virginia Mayo/AP/Press Association Images / Athanasios Gioumpasis/Demotix/Press Association Images (Umfragebild)