Zu groß, zu wenig sichtbar und nur wenig erfolgreich, wenn es um die Verbesserung der Lebensbedingungen des einzelnen Bürgers geht – eine bundesweite Repräsentativerhebung von YouGov im Auftrag von BFT deckt vor der Europawahl erhebliche Vorbehalte der Deutschen gegenüber ihren Vertretern in Straßburg und Brüssel auf.
82 Prozent aller Befragten beklagen, von der Arbeit des oder der Europaabgeordneten aus ihrer Region kaum etwas wahrzunehmen. Diese Kritik zieht sich quer durch alle Altersgruppen, Parteilager oder sozialen Schichten. Das Argument, ein Europaparlamentarier sei oft für mehrere Regionen gleichzeitig zuständig, lassen die Befragten dabei jedoch nicht gelten: Mit 71 Prozent hält eine große Mehrheit die Zahl von künftig 751 Abgeordneten im Europäischen Parlament für unnötig hoch.
Einen kleinen Lichtblick bietet die erstmalige Nominierung von europaweiten Spitzenkandidaten der einzelnen Parteifamilien. Immerhin die Hälfte der Deutschen sieht im Antreten von Politikern wie Martin Schulz für die Sozial- und Jean-Claude Juncker für die Christdemokraten eine geeignete Maßnahme, um die Demokratie in Europa zu stärken. Unter Nichtwählern teilt indes nur eine Minderheit diese Auffassung, so dass positive Effekte auf die Wahlbeteiligung am 25. Mai nicht sicher sind.
Besonders interessant ist, wie die Befragten die Arbeit des Europäischen Parlaments in der zu Ende gehenden Legislaturperiode bewerten: Nur 33 Prozent kommen hier zu einem positiven Urteil und sagen, ihre Position als Verbraucher sei dadurch gestärkt worden.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1017 Personen ab 18 Jahren im Zeitraum vom 01.04. bis 03.04.2014 repräsentativ befragt.
Bild : dpa
Text: BFT