Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage zum Führungsstil und zum Gebrauch von Macht als Präsident der Vereinigten Staaten sind die US-Bürger wenig überraschend geteilter Meinung: Sie sind sich allgemein uneinig darüber, ob der Präsident seine Macht zu stark (42 Prozent), genau richtig (25 Prozent) oder nicht genug (26 Prozent) ausübt. Bei der Frage, ob er eher ein starker oder ein schwacher Präsident ist, zeigt sich mit 45 zu 55 Prozent eine leichte Tendenz zu „schwach“.
Die Republikaner sind sich jedoch in beiden Fragen einig. 80 Prozent sind der Meinung, der Präsident übe zu viel Macht aus. Gleichzeitig halten 86 Prozent Obama hingegen für ein schwaches Staatsoberhaupt.
Den Grund für den Widerspruch glauben Experten zu wissen, denn Kritiker des Präsidenten sind der Meinung, Obama sei „zu schwach“ in der Außenpolitik und „zu tyrannisch“ bei innenpolitischen Themen wie der Gesundheitsreform oder der Bildungsinitiative. Doch Obama ist nicht der erste US-Präsident, dem beides vorgeworfen wird. Zum Ende seiner Amtszeit wurde auch George W. Bush von Gegnern als tyrannisch und, wenn auch weniger häufig, als schwach bezeichnet. Laut der aktuellen YouGov-Umfrage sind die Demokraten demselben Widerspruch verfallen: Eine deutliche Mehrheit (67 Prozent) der Demokraten ist der Meinung, George W. Bush sei ein schwacher Präsident gewesen, gleichzeitig sagen 65 Prozent, er habe seine Macht zu stark ausgenutzt. Die Republikaner stehen mit ihrem Widerspruch also keinesfalls alleine dar.
Auf Basis des YouGov OmnibusInternational wurden 1000 US-Amerikaner im Zeitraum vom 08.03. bis 10.03.2014 repräsentativ befragt.
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