Am Sonntag wurde David Miranda, Lebensgefährte des "Guardian"-Journalisten und Snowden-Vertrauten Glenn Greenwald, auf dem Londoner Flughafen Heathrow festgenommen. Neun Stunden hielt der britische Geheimdienst den 28-Jährigen fest – ermöglicht durch ein Terrorgesetz aus dem Jahr 2000. Dieses erlaubt der Polizei Passagiere ohne begründeten Verdacht anzuhalten und zu durchsuchen. Eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt nun, dass das Gesetz in der britischen Bevölkerung auf großen Rückhalt stößt. Das Verhalten der Polizei gegenüber Miranda spaltet jedoch die Öffentlichkeit.
Der Großteil der Briten steht hinter dem Anti-Terror-Gesetz, das Mirandas Verhaftung möglich machte. Der Anteil der Unterstützer ist dreimal so groß (66 Prozent), wie der derer, die das Gesetz ablehnt (22 Prozent).
Was das Verhalten der britischen Behörden gegenüber Miranda angeht, ist die Tendenz jedoch nicht so eindeutig. Hier zeigt sich die Öffentlichkeit gespalten. 37 Prozent der Briten unterstützen das Vorgehen der Behörden, 44 Prozent finden es unangebracht. Die Hälfte (50 Prozent) findet es nicht angemessen, dass die Polizei nach Mirandas Freilassung dessen Computer und Handy einbehielt. Ein Drittel (33 Prozent) hält es für gerechtfertigt.
Darüber ob das Terrorismus-Gesetz geändert werden sollte, ist sich die Öffentlichkeit ebenso uneinig. 42 Prozent sind der Meinung, das Gesetz sollte dahingehend geändert werden, dass Passagiere nur noch bei begründetem Terrorverdacht festgenommen werden können. 33 Prozent sind dafür, dass das Gesetz so bleibt wie es ist und 12 Prozent möchten, dass das Gesetz sogar noch ausgeweitet wird. Ihrer Meinung nach sollte die Polizei jeden in Großbritannien festnehmen können, nicht nur bei der Ein- und Ausreise.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1.858 Briten vom 20. bis 21. August 2013 repräsentativ befragt.
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