Die Parteien werden sich im anstehenden Bundestagswahlkampf auf intensive Diskussionen über die Weiterentwicklung der Alterssicherungssysteme in Deutschland einstellen müssen. 70 Prozent der Bürger vertreten nämlich die Auffassung, dass Korrekturen an den bislang erfolgten Reformen im System der gesetzlichen Rente vorgenommen werden sollten, um eine ausreichende Absicherung im Alter für künftige Generationen zu gewährleisten. Das geht aus einer repräsentativen YouGov -Umfrage hervor, die im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) durchgeführt wurde. Mit 65 Prozent sind allerdings nahezu genauso viele der Befragten der Auffassung, dass das bisherige dreigliedrige Alterssicherungsmodell, in dem die gesetzliche Rente, die betriebliche und private Altersvorsorge zusammenspielen, weiter ausgebaut werden soll.
Wer Korrekturen an den Reformen im Rentensystem fordere, müsse im Gegenzug sagen, wie die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf andere Weise bewältigt werden können. Knapp die Hälfte der Befragten (45 Prozent) wäre mit einem radikalen Umbau des Systems der Alterssicherung einverstanden, bei dem kinderbezogene Rentenansprüche massiv ausgebaut und kinderlose Personen verstärkt zu ergänzender kapitalgedeckter Vorsorge verpflichtet würden. Einen solchen Vorschlag hatte unlängst die Bertelsmann-Stiftung in einer Studie, die von der Ruhr-Universität Bochum angefertigt worden ist, unterbreitet. Eine Pflicht zu einer ergänzenden privaten Vorsorge befürworteten hingegen nur 34 Prozent in der DIA-Umfrage.
Text: Deutsches Institut für Altersvorsorge GmbH (DIA)
Bild: dpa