Zur Wahlabsicht im Oktober 2025 und zu den Gründen für die Entscheidung für eine bestimmte Partei
Nachdem im letzten Monat die AfD zum ersten Mal in der YouGov Sonntagsfrage vor der Union lag, dreht sich dieses Bild im Oktober wieder um: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden aktuell 27 Prozent der Wahlberechtigten die CDU/CSU wählen. Das ist ein Prozentpunkt mehr als im September. Die AfD verliert einen Prozentpunkt und kommt damit auf 26 Prozent.
Die SPD landet bei 14 Prozent – 1 Prozentpunkt weniger als im Vormonat. Die Grünen liegen aktuell stabil bei 11 Prozent (keine Veränderung zu September). Die Linke gewinnt 1 Prozentpunkt dazu und erreicht im Oktober 10 Prozent in der Wahlabsicht.
Das BSW verliert einen Prozentpunkt und landet bei 4 Prozent, ebenso die FDP, die bei 3 Prozent landet. Weitere 5 Prozent der Wahlberechtigten würden sonstige Parteien wählen.
Das ist das Ergebnis der aktuellen YouGov-Sonntagsfrage, für die 1.880 Personen von insgesamt 2.256 wahlberechtigten Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmern ihre Wahlabsicht abgegeben haben. Die Wahlabsicht gehört laut DSGVO zu den sensiblen personenbezogenen Daten und darf daher in YouGov-Umfragen übersprungen werden. Die Befragung fand zwischen dem 10. und 13.10.2025 statt.
Mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten entscheidet sich aus inhaltlicher Überzeugung für eine Partei; insbesondere AfD-Wählerinnen und Wähler sind enttäuscht von anderen Parteien
Wenn am Sonntag die Bundestagswahl stattfinden würde, würde sich über die Hälfte der Wählerinnen und Wähler (53 Prozent) aus inhaltlicher Überzeugung für eine bestimmte Partei entscheiden. Im April dieses Jahres lag dieser Anteil fast ebenso hoch bei 52 Prozent. 42 Prozent der Wählerinnen und Wähler geben aktuell an, dass sie sich für eine bestimmte Partei entscheiden würden, weil sie unzufrieden oder gar enttäuscht von der Politik anderer Parteien sind. Dieser Anteil ist seit April um 4 Prozentpunkte angestiegen (April 2025: 38 Prozent).
29 Prozent der Wählerinnen und Wähler sind im Oktober überzeugt vom politischen Personal der jeweiligen Partei und würden sich bei einer Bundestagswahl am Sonntag aus diesem Grund für eine bestimmte Partei entscheiden (April: 30 Prozent). Knapp ein Viertel (24 Prozent) identifiziert sich selbst als Stammwähler/Stammwählerin und entscheidet sich deshalb für eine bestimmte Partei (April: 22 Prozent). 13 Prozent geben an, mit ihrer Entscheidung eine andere politische Partei schwächen zu wollen (April: 11 Prozent). Die Befragten konnten bei dieser Frage mehrere Antworten auswählen.
Vor allem Personen, die angeben, bei einer am Sonntag stattfindenden Bundestagswahl die AfD zu wählen, geben als Grund für ihre Entscheidung an, unzufrieden oder enttäuscht von der Politik anderer Parteien zu sein (70 Prozent). Im April lag dieser Anteil unter Personen mit AfD-Wahlabsicht noch bei 66 Prozent. Das ist derzeit mit Abstand der höchste Wert unter allen Wählerinnen und Wählern (im Vergleich Linke: 50 Prozent, SPD: 26 Prozent, CDU/CSU: 25 Prozent, Bündnis 90/Die Grünen: 19 Prozent). Der zweitwichtigste Grund für die Wahlentscheidung ist für AfD-Wählerinnen und -Wähler momentan zudem die inhaltliche Überzeugung (52 Prozent) - dieser Anteil lag im April 2025 noch drei Prozentpunkte höher bei 55 Prozent. Der aktuell drittwichtigste Grund ist die Überzeugung auf Personal-Ebene mit 39 Prozent (unverändert zu April 2025).
Unter Personen, die angeben, bei einer Bundestagswahl am Sonntag für die CDU/CSU zu stimmen, gibt ein Drittel (34 Prozent) an, (fast) immer die Union zu wählen. Im April lag dieser Anteil noch bei 29 Prozent. 47 Prozent würden aktuell für die CDU/CSU stimmen, weil sie inhaltlich von den Positionen der Partei überzeugt sind, dieser Anteil ist ebenfalls angestiegen und lag im April noch bei 39 Prozent. Der Anteil derer, die sich aus Frust und Enttäuschung für die Union entscheiden würden, ist dagegen gesunken: Während im April noch 31 Prozent aus Unzufriedenheit für die CDU/CSU stimmen würden, liegt der Anteil aktuell bei 25 Prozent.
Und auch bei Wählerinnen und Wähler der Linken sind Veränderungen bei der Begründung für ihre Wahlentscheidung zu beobachten: Während im April noch 41 Prozent für die Linke stimmen wollten, weil sie unzufrieden mit der Politik anderer Parteien waren, liegt dieser Anteil nun bei 50 Prozent. 16 Prozent würden sich zudem für die Linke entscheiden, um andere Parteien zu schwächen (April: 10 Prozent). Weiterhin sind mehr Wählerinnen und Wähler der Linken inhaltlich überzeugt (69 Prozent, April: 65 Prozent), allerdings hat die Überzeugungskraft des politischen Personals abgenommen (41 Prozent, April: 50 Prozent).
Diese Umfrage wurde von YouGov Deutschland als Eigenstudie im YouGov Omnibus Politik durchgeführt. Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des unternehmenseigenen YouGov Panels. Die Mitglieder des Panels haben der Teilnahme an Online-Interviews zugestimmt. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 10. bis 13.10.2025 insgesamt 2.256 Personen in einer repräsentativen Stichprobe, quotiert nach Alter, Geschlecht, Region, Wahlverhalten, Bildung und politisches Interesse, befragt. Die Stichprobe bildet die Wahlberechtigten Deutschlands ab 18 Jahren hinsichtlich dieser Quotenmerkmale ab.
Die Ergebnisse samt einer Erklärung der Methodik stehen hier kostenlos zur Verfügung.
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