Knapp die Hälfte der Deutschen ist der Meinung, dass Aufputschmittel einen unfairen Vorteil bringen. 39 Prozent halten Doping im deutschen Fußball für ein Problem.
Zumindest in den 80er-Jahren wurde im deutschen Fußball gedopt. Das ist das Ergebnis von Untersuchungen einer Evaluierungskommission, die jetzt erstmals systematischen Anabolika-Missbrauch beim VfB Stuttgart und beim SC Freiburg nachwies. Fußballer und Funktionäre bestreiten allerdings immer wieder, dass Doping im Fußball überhaupt etwas bringen würde. Doping sei „völlig uneffektiv, weil wir eine Mischsportart haben, eine technisch-taktische Komponente haben“, sagte Robin Dutt, Vorstand Sport des VfB Stuttgart, kürzlich in der ARD-Sportschau.
Die deutsche Bevölkerung sieht das Thema allerdings etwas anders. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Lediglich 17 Prozent der Befragten glauben, dass Doping im Fußball wenig bringen würde, da es ja ein Mannschaftssport sei. Knapp die Hälfte (48 Prozent) sagen dagegen, dass Doping einen unfairen Vorteil bringen kann – schließlich laufen Spieler ja im Spiel viele Kilometer.
Allerdings halten nur zwei von fünf Befragte (39 Prozent) Doping im deutschen Fußball für ein Problem. Fast genauso viele (32 Prozent) glauben, dass es kein Problem sei, ein weiteres knappes Drittel (29 Prozent) ist sich unsicher.
Auffällig ist aber: In Baden-Württemberg – dem Bundesland, in dem die der SC Freiburg und der VfB Stuttgart beheimatet sind – halten deutlich mehr Menschen Doping für ein Problem als im Rest der Republik. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) bejaht die Frage. Lediglich jeder Vierte glaubt, dass es kein Problem mit leistungssteigernden Mitteln im deutschen Fußball gebe.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1.012 Personen im Zeitraum vom 13.03. bis 16.03.2015 repräsentativ befragt.
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