2 von 3 Deutschen finden, psychische Krankheiten werden in der Gesellschaft zu wenig ernst genommen

YouGov
Oktober 09, 2020, 9:17 vorm. GMT+0

Sind psychische Krankheiten immer noch ein Tabu-Thema? Wie viel Respekt wird psychischem Leiden in der Gesellschaft heutzutage entgegengebracht, und wie findet es die deutsche Bevölkerung, wenn prominente Persönlichkeiten über Social Media Kanäle ihr seelisches Wohlbefinden thematisieren? Eine aktuelle YouGov-Umfrage zum morgigen „Welttag für psychische Gesundheit“ beantwortet diese Fragen.

67 Prozent der deutschen Befragten sind der Meinung, dass seelischen bzw. psychischen Erkrankungen in unserer Gesellschaft nicht mit ausreichendem Ernst und Respekt begegnet wird. Dabei sind Frauen (70 Prozent) häufiger dieser Meinung als Männer (64 Prozent). Knapp mehr als ein Fünftel (22 Prozent) der Gesamtbevölkerung sagt, dass in der Gesellschaft ausreichend Respekt bei diesem Thema vorhanden sei.

Befragte mit geringerem Einkommen bemerken weniger Respekt

3 von 10 (29 Prozent) derjenigen Deutschen mit einem monatlichen Netto-Mindesteinkommen von 3.000 Euro finden, das seelische Krankheiten gesellschaftlich ausreichend respektiert werden. Befragte, die bis zu 1.500 Euro netto monatlich verdienen, sagen dies auffällig seltener (19 Prozent).

Offene Kommunikation in den Medien von Prominenten über ihre psychischen Erkrankungen erwünscht

Durch Social Media wird heutzutage das Private häufig in die Öffentlichkeit getragen. Die Mehrheit (65 Prozent) der deutschen Befragten findet es aber angemessen, wenn berühmte Personen in den Medien und sozialen Netzwerken offen über ihre psychischen Erkrankungen sprechen. Unter Frauen sagen dies 68 Prozent, unter Männern sind es 61 Prozent.

Positive Resonanz spiegelt sich auch in den Altersgruppen

Die jüngeren Befragten zwischen 18 und 34 Jahren halten es häufiger für angemessen, wenn Prominente ihre psychische Gesundheit mit der Öffentlichkeit in den Medien oder über Social Media Kanäle teilen (68-72 Prozent). Mit 62 Prozent halten es Befragte über 55 Jahren am seltensten für angemessen.

Auf Basis der YouGov Frage des Tages wurden 4.326 Personen in Deutschland vom 02. bis 04. Oktober 2020 befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Die Ergebnisse können mit einem Klick nach Subgruppen analysiert werden. Hierfür müssen Sie lediglich auf die entsprechenden Symbole unter bzw. über den Ergebnissen klicken. Die Fragen werden tagesaktuell durchgeführt. Eine Gesamtübersicht über die Fragen der letzten Wochen und Monate aus den verschiedenen Themenbereichen für Deutschland finden Sie hier.