Die SPD nominiert Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2021

August 13, 2020, 10:53 vorm. GMT+0

Eine aktuelle YouGov-Umfrage hat nach der Wählermeinung zur Kanzlernominierung von Olaf Scholz durch die SPD und zum Linksbündnis gefragt.

Der Bundesfinanzminister Olaf Scholz ist Anfang der Woche von seiner Partei, der SPD, als Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl 2021 nominiert worden. Die Hälfte der Befragten (52 Prozent), die bei der letzten Bundestagswahl die SPD gewählt haben, sieht in der Nominierung von Olaf Scholz eine Verbesserung der Chancen der SPD im Wahlkampf um die Bundestagswahl 2021. Auch Wähler und Wählerinnen der Grünen (42 Prozent), der Union (41 Prozent) sowie der FDP (40 Prozent) sehen die Chancen für die SPD durch die Nominierung von Olaf Scholz (eher) verbessert. Wähler der Linken sind unentschieden: 30 Prozent sehen die Chancen (eher) verbessert, 32 Prozent (eher) verschlechtert. Die restlichen Anteile entfallen im Folgenden jeweils auf „Weiß nicht / keine Angabe“. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen YouGov-Umfrage.

60 Prozent der SPD-Wähler befürworten Nominierung von Olaf Scholz als SPD-Kanzlerkandidaten

32 Prozent der Deutschen befürworten die Kandidatur (eher), 38 Prozent lehnen sie (eher) ab. Unter Befragten, die bei der Bundestagswahl 2017 SPD gewählt haben, befürwortet die Mehrheit (60 Prozent) die Nominierung von Olaf Scholz (eher), 21 Prozent lehnen diese (eher) ab. Auch Wähler der Grünen befürworten diese (eher) (43 Prozent), als dass sie sie ablehnen (32 Prozent). Der Zuspruch fällt mit 34 Prozent unter Wählern der Linken weit niedriger aus. Unter AfD-Wählern und Wählern sonstiger Parteien ist die Ablehnung mit 66 Prozent und 63 Prozent am höchsten.

Laut Meinung der Deutschen profitiert vor allem die Linke von möglichem Linksbündnis

Am vergangenen Wochenende haben sich SPD und Linkspartei offen für ein Bündnis auf Bundesebene gezeigt. Damit wird eine Koalition aus SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen denkbar. Bei der Frage, welcher der drei Parteien die Offenheit für ein Linksbündnis auf Bundesebene (eher) nützen oder schaden würde, fallen die Antworten der Befragten gespalten aus. Lediglich bei der Linken scheinen sich die Befragten einig darüber, dass es der Partei (eher) nützt (43 Prozent). Unter Befragten, die bei der letzten Bundestagswahl Die Linke gewählt haben, sagen fast drei Viertel (73 Prozent), dass ein solches Bündnis der Linken (eher) nützt.

Bei der SPD und den Grünen ist die Beurteilung jeweils relativ ausgeglichen. Eine leichte Tendenz geht hin zum Schaden. Die eigenen Wähler der jeweiligen Partei bei der letzten Bundestagswahl gehen aber davon aus, dass die Parteien von der Offenheit für ein Linksbündnis profitieren würden. 56 Prozent der SPD-Wähler sind der Meinung, dass es der SPD (eher) nützt, dagegen meinen lediglich 25 Prozent, dass es der SPD (eher) schadet. 54 Prozent der Grünen-Wähler denken, dass die Offenheit für ein solches Bündnis den Grünen (eher) nützen würde, 28 Prozent sind der Meinung, dass es (eher) schaden würde.

Linksbündnis wird zur Koalitionspräferenz für SPD- und Grünen-Wähler

Mit der Öffnung der SPD und der Linken für ein Linksbündnis, wird die Frage nach den präferierten Koalitionspartnern spannend. Fragt man die Wähler danach, welche Regierungskoalition aus den drei Optionen, (1) CDU/CSU und SPD, (2) CDU/CSU und Die Grünen oder (3) Die Grünen, SPD und Die Linke, man nach der nächsten Bundestagswahl am ehesten präferieren würde, geben 52 Prozent derjenigen, die bei der letzten Bundestagswahl die SPD gewählt haben, an, das Linksbündnis zu präferieren. Lediglich 18 Prozent würden die Koalition aus Union und SPD vorziehen. Auch jene, die in der letzten Bundestagswahl die Grünen gewählt haben, sprechen sich mehrheitlich (56 Prozent) für die Koalition aus Grünen, SPD und Die Linke aus. Dagegen stehen 31 Prozent der Grünen-Wähler, die eine Koalition aus Union und Grünen bevorzugen würden.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 2.075 Personen in Deutschland ab 18 Jahren vom 10.-12.08.2020 bevölkerungsrepräsentativ befragt.

Foto: dpa

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