Den bestehenden Dosen- und Flaschenpfand befürworten die meisten Deutschen. Auch gegen Pfand auf Kaffeebecher und -kapseln hätten sie nichts einzuwenden – wohl aber auf Getränkekartons.
Als 2003 eine Pfandpflicht für Getränkedosen und Einwegflaschen eingeführt wurde, gab es große Proteste. Zu kompliziert war das damals neue System, die „Insellösungen“ der Discounter, Super- und Getränkemärkte machten es den Verbrauchern schwer. Seit mittlerweile fast genau zehn Jahren sind diese nun abgeschafft, grundsätzlich können alle Einwegverpackungen überall abgegeben werden.
Trotzdem gilt diese vom damaligen Bundesumweltminister Jürgen Trittin nicht unbedingt als Erfolg – auch wenn mittlerweile die überwältigende Mehrheit der Deutschen grundsätzlich den Einwegpfand befürwortet und sich viele sogar mit einer Ausweitung zum Beispiel auf To-Go-Kaffeebecher anfreunden könnten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach befürworten jeweils gut vier von fünf Deutschen die Pfandpflicht bei Einweg-Plastikflaschen (82 Prozent) und Getränkedosen (83 Prozent), nur jeweils jeder siebte lehnt sie ab.
Auch bei Kaffeebechern zum Mitnehmen (59 Prozent) und bei Kaffeekapseln (53 Prozent) würde eine Pfandpflicht von mehr als der Hälfte begrüßt werden. Sowohl bei den Kaffeebechern wie auch bei den -kapseln wird immer wieder beklagt, dass sie umweltschädlich seien – und durchaus vermeidbar. Schließlich könne man statt eines Pappbechers auch einen mitgebrachten Thermobecher benutzen und statt einer Kaffeekapsel eine andere Zubereitungsmethode. Allerdings gaben im Oktober 2015 immerhin 20 Prozent der Befragten an, den Kaffee zu Hause meistens mit einer Pad- oder Kapselmaschine zuzubereiten. Daher fordern unter anderem die Grünen ein „Pfand auf Kaffeekapseln“.
Schon kurz nach Einführung der Pfandpflicht wurde die Ausweitung auf Einweg-Getränkekartons und -Glasflaschen diskutiert. Bislang sind Schnaps- und Weinflaschen aber genauso wie Saft- und Milchkartons pfandfrei geblieben. Erstere nach Meinung der überwiegenden Mehrheit (80 Prozent) zu unrecht. Eine Pfandpflicht aber auf Getränkekartons würde die Mehrheit der Deutschen (51 Prozent) ablehnen.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1310 Personen im Zeitraum vom 15.03. bis 18.03.2016 repräsentativ befragt.