OTC-Medikamente: Selbstmedikation ist Frauensache

Nikolas BuckstegenBis Mai 2018 Manager Marketing bei YouGov.
Markus BraunBis Dezember 2017 Head of Business Unit Reports bei YouGov
September 25, 2015, 7:08 vorm. GMT+0

Köln, 25.09.2015. In Sachen Selbstmedikation haben Frauen die Nase vorn: Während 80 Prozent der Frauen im Krankheitsfall stets versuchen, sich zunächst mit rezeptfreien Medikamenten selbst zu helfen, liegt der Anteil bei Männern mit 64 Prozent deutlich niedriger. Das sind die Ergebnisse der Studie „Customer Journey für OTC Produkte“ des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov, für die im März 2015 insgesamt 2.047 Verbraucher zum Kaufprozess von OTC-Produkten befragt wurden. Die Kaufprozessanalyse wird für 16 Indikationsbereiche aus über 32 Einzelindikationen vergleichend untersucht.

Entsprechend der YouGov Gesundheitstypologie sind Frauen im Umgang mit dem Thema Gesundheit eher informierter (23 Prozent) und souveräner (21 Prozent). Männer hingegen sind eher bequem (19 Prozent), nachlässig (20 Prozent) und desinteressiert (27 Prozent). Auch hinsichtlich des Informationsverhaltens bezüglich rezeptfreier Mittel und Medikamente sind deutliche Geschlechtsunterschiede zu erkennen. So lassen sich Frauen beispielsweise am häufigsten vom Apotheker beraten (72 Prozent), während Männern die Empfehlung eines Arztes wichtig ist (77 Prozent).


„Für das OTC-Marketing kann daraus geschlossen werden, dass die Ansprache vordergründig an Frauen gerichtet sein muss. Aus unseren qualitativen Untersuchungen geht zudem hervor, dass Frauen häufig sowohl für sich als auch Ihre Partner beziehungsweise Gatten einkaufen“, sagt Dr. Ella Jurowskaja, Consultant im Bereich Healthcare bei YouGov.

Auch ist die Marke beim Kauf von rezeptfreien Medikamenten für Frauen wichtig: 15 Prozent von ihnen geben an, eine Bekannte und vertrauenswürdige Marke sei für sie von extrem wichtiger Bedeutung. Hingegen messen nur 9 Prozent der Männer der Marke eine solche Bedeutung zu. Hinsichtlich der Verpackung scheinen sich beide Geschlechter jedoch einig zu sein. So geben 49 Prozent der Männer und 46 Prozent der Frauen an, dass sie eine ansprechende Verpackung nicht benötigen.

„An dieser Stelle muss man jedoch vorsichtig sein. Auch wenn die Konsumenten angeben, dass die Verpackung von nachrangiger Bedeutung sei, so ist sie doch das wichtigste Kommunikationsinstrument im Regal“, so Dr. Jurowskaja weiter.

Ebenso zeigen sich bei der Betrachtung des Kaufverhaltens verschiedener OTC-Produkte Geschlechterunterschiede. So kaufen Frauen häufiger aus den Bereichen: Anti-Aging, Angst, Unruhe & Einschlafstörungen, Tiergesundheit, Frauengesundheit, Homöopathie sowie Niere & Blase. Männer kaufen hingegen häufiger Produkte aus den Bereichen Sexualität, Sportlerbedarf, Erkältung & Immunsystem, Herz, Kreislauf & Gefäße, Männergesundheit und Zahngesundheit & Mundhygiene. Am häufigsten werden aber sowohl von Frauen als auch von Männern Produkte für Erkältung & Immunsystem gekauft. Hier sind sich Mann und Frau bei der Produktwahl dann auch wieder einig. Für jeweils 17 Prozent steht ACC akut auf Platz 1.

Insgesamt liefert die Studie detaillierte Ergebnisse und Handlungsempfehlungen für Marketingmanager und Vertriebsleiter von Pharma-Konzernen, Apotheken und Händlern von OTC-Produkten. Es werden alle relevanten Offline- und Online-Touchpoints für Impulse, Informationsquellen und Kaufpunkte sowie die Nutzung von Preisvergleichern (apomio.de, idealo.de, medikamentepreisvergleich.de, medipreis.de, medizinfuchs.de, medpreis.de, medvergleich.de) und Internet- und Versandapotheken (apo24.de, apotal.de, bioapotheke.de, ceciapo.de, DocMorris.de, elisana.de, europa-apotheek.com, eu-versandapotheke.com (euv.net), friapo.de, medikamente-per-klick.de, medizin-hirsch.de, mycare.de, sanicare.de, versandapotheke.de, vfg.com, vitalix24.com, Vitalsana.eu, zurrose.de) untersucht. Durch Zusatzfragen werden Suchinhalte und Qualitätswahrnehmung bei bestimmten Kontaktpunkten zusätzlich analysiert.

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