Das Verständnis für die streikenden Lokführer hat seit Februar nicht weiter abgenommen. Doch immer mehr Menschen sorgen sich um die Folgen für die Wirtschaft.
Der längste Bahnstreik in der Geschichte der Deutschen Bahn hat am Dienstag begonnen und dauert noch bis Sonntag. Es ist der achte Ausstand in der aktuellen Tarifrunde, in der es nicht nur um Geld und Arbeitszeiten geht. Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) kämpft auch mit anderen Gewerkschaften um Einfluss im Bahn-Konzern.
In den vergangenen Monaten ist das Verständnis für die Lokführer in Deutschland nicht gesunken – wohl aber die Angst vor negativen wirtschaftlichen Folgen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach hat jeder vierte Befragte (25 Prozent) Verständnis für die Streiks, zwei Drittel (69 Prozent) haben dies nicht.
Die Ergebnisse entsprechen denen einer YouGov-Umfrage aus dem Februar. Auch damals hatte jeder Vierte (25 Prozent) Verständnis für die damaligen Streikandrohungen geäußert, knapp zwei Drittel (64 Prozent) hatten keines.*
Geändert hat sich allerdings die Einschätzung der wirtschaftlichen Folgen. Mittlerweile fürchten mehr Leute, dass sich der Streik negativ auf die deutsche Wirtschaft auswirken könnte. Während dies im Februar noch 62 Prozent glaubten, sind es heute schon drei von vier Befragten (74 Prozent). Gesunken ist hingegen die Zahl derer, die glauben, dass der Streik keine Auswirkungen auf die Wirtschaft haben werde. Im Februar sagte dies noch jeder Fünfte (21 Prozent). Heute nur noch jeder Achte (12 Prozent).
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1.003 Personen im Zeitraum vom 4. bis 6. Mai 2015 repräsentativ befragt.
Foto: AP Photo/Martin Meissner
* Aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen (Streikandrohung beziehungsweise laufender Streik) sind die Zahlen allerdings nur bedingt vergleichbar.