Deutsche Dialekte – Ostdeutsche sprechen sie häufiger, Westdeutsche stärker

September 03, 2020, 10:52 vorm. GMT+0

Wer spricht mehr Dialekt – die Ost- oder die Westdeutschen? YouGov hat nachgefragt.

Ob sächsisch, fränkisch oder schwäbisch – Dialekte sind in Deutschland stark ausgeprägt. 65 Prozent der Deutschen geben an, einen Dialekt zu sprechen. 35 Prozent der in Ostdeutschland Lebenden sagen, den Dialekt ihres Geburtsortes zu sprechen (vs. 30 Prozent der Westdeutschen), 15 Prozent der Ostdeutschen geben an, den Dialekt (eines) ihrer Elternteile zu sprechen (vs. 9 Prozent der Westdeutschen) und 30 Prozent sprechen den Dialekt ihres aktuellen Wohnortes (vs. 23 Prozent der Westdeutschen).

40 Prozent aller Befragten sagen von sich, ausschließlich hochdeutsch zu sprechen. Dies sagen Westdeutsche häufiger als Ostdeutsche (42 Prozent vs. 33 Prozent der Ostdeutschen).

Westdeutsche haben stärkeren Dialekt

Ein Viertel (25 Prozent) aller Befragten mit Dialekt würde von sich sagen, dass dieser stark ausgeprägt sei, 74 Prozent jener mit Dialekt sagen von sich, keinen stark ausgeprägten zu haben. Westdeutsche mit Dialekt bekennen sich häufiger als Ostdeutsche zu einem stark ausgeprägten regionalen Dialekt, der für manche schwer zu verstehen ist (26 Prozent vs. 22 Prozent der Ostdeutschen).

Westdeutsche sprechen häufiger Hochdeutsch, aber wann?

Aktuell in Westdeutschland Lebende geben an, auf der Arbeit häufiger hochdeutsch zu sprechen als Ostdeutsche (41 vs. 29 Prozent der Ostdeutschen). Auch wenn Westdeutsche vermuten, dass ihr Dialekt für ihr Gegenüber nicht gut zu verstehen ist, sprechen sie häufiger hochdeutsch (59 vs. 48 Prozent der Ostdeutschen). Wenn sich Westdeutsche in einem anderen Bundesland oder im Ausland aufhalten, spricht knapp die Hälfte von ihnen (48 Prozent) hochdeutsch. Unter Ostdeutschen sagen dies 40 Prozent.


Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 2.027 Personen in Deutschland ab 18 Jahren vom 22.-24. Juli 2020 bevölkerungsrepräsentativ befragt.

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