Zwei von fünf Deutschen zufrieden mit Papstwahl

Anne-Kathrin SonnenbergPR Lead Mainland Europe
Mai 15, 2025, 10:08 vorm. GMT+0

Aktuelle YouGov-Umfrage zum ersten US-amerikanischen Papst – Leo XIV.

Am 8. Mai 2025 wurde beim Konklave in Rom der US-amerikanische Kardinal Robert Prevost zum neuen Papst Leo XIV. gewählt. Zwei von fünf Deutschen (41 Prozent), die in einer repräsentativen YouGov-Umfrage hierzu befragt wurden, sind, nach allem, was sie darüber gehört oder gelesen haben, zufrieden mit der Wahl. 8 Prozent sind unzufrieden. Der „Weiß nicht“-Anteil bei dieser Frage liegt hierbei bei 50 Prozent, ist also sehr hoch.

Am zufriedensten mit der Wahl sind die älteren Befragten (47-48 Prozent derjenigen ab 60 Jahren). Der „Weiß nicht“- Anteil ist hingegen bei den Jüngeren am stärksten vertreten (60 Prozent der 30- bis 39-Jährigen).

Dass die Wahl auf einen US-Amerikaner fiel, galt für viele Experten als Überraschung. 35 Prozent aller Befragten finden es positiv, dass der neue Papst eine US-amerikanische Nationalität hat, 14 Prozent finden dies negativ, und 52 Prozent machen keine Angabe. Auch bei dieser Frage überwiegen demnach die „Weiß nicht“-Anteile.

Betrachtet man die Ergebnisse nach den Wählergruppen bei der Bundestagswahl 2025, sind es besonders die Wählerinnen und Wähler von CDU/CSU (45 Prozent), SPD (42 Prozent) und den Grünen (41 Prozent), die eine positive Haltung zur Wahl eines US-Amerikaners in das Papstamt haben.

Jeder fünfte Deutsche glaubt an Einfluss des Papstes auf US-Politik

Fragt man Personen in Deutschland, ob sie glauben, dass die Wahl eines US-amerikanischen Papstes einen Einfluss auf die US-amerikanische Politik haben wird, ist die Mehrheit hierbei zurückhaltend. 22 Prozent sind der Ansicht, dass die Wahl einen Einfluss auf die US-Politik haben wird, 56 Prozent glauben nicht an einen Einfluss.

Der „Weiß nicht“-Anteil ist bei dieser Frage, im Gegensatz zu den beiden oben genannten Fragestellungen, geringer ausgeprägt: 22 Prozent antworteten mit „Weiß nicht / keine Angabe“.

Päpstlicher Beitrag in Krisengebieten?

In der YouGov-Umfrage wurden die Deutschen auch zu ihrer Einschätzung befragt, inwiefern der neue Papst einen Beitrag zum Frieden in Kriegsgebieten leisten kann – konkret im Hinblick auf den Ukraine-Krieg und den Konflikt im Gazastreifen. Die Ergebnisse zeigen ein überwiegend skeptisches Bild hinsichtlich der Wirksamkeit päpstlicher Friedensbemühungen, wobei deutliche Unterschiede in den verschiedenen Wählergruppen zu erkennen sind.

Für den Ukraine-Krieg glauben insgesamt 39 Prozent der Befragten, dass der Papst gar keinen Beitrag leisten könne. Nur 9 Prozent trauen ihm einen großen Beitrag zu, während 33 Prozent von einem kleinen Beitrag ausgehen. Besonders skeptisch zeigen sich Wählerinnen und Wähler der AfD: Fast die Hälfte (47 Prozent) meint, der Papst könne keinen Beitrag leisten. Im Gegensatz dazu äußern sich Anhängerinnen und Anhänger der Grünen, der Union und der SPD deutlich hoffnungsvoller – 43 Prozent (Grüne) bzw. 40 Prozent (Union und SPD) dieser Wählergruppen sehen immerhin einen kleinen Beitrag als realistisch an.

Auch beim Thema Gaza-Konflikt bleibt die Skepsis auf hohem Niveau. Hier glauben sogar 42 Prozent der Gesamtbevölkerung, dass der Papst keinerlei Einfluss auf den Friedensprozess ausüben könne. Erneut sind hierbei Wählerinnen und Wähler der AfD am skeptischsten (49 Prozent). Nur 8 Prozent aller Befragten sehen hier einen möglichen großen Beitrag.

Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panels, die der Teilnahme vorab zugestimmt haben. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 09. und 12.05.2025 insgesamt 2.343 Personen befragt. Die Erhebung wurde nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region, Wohnumfeld, Wahlverhalten und politisches Interesse quotiert und die Ergebnisse anschließend entsprechend gewichtet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.

Foto: Alessandra Tarantino/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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