Fast vier von fünf Befragten fürchten langfristige Auswirkungen der Pandemie auf die Gesellschaft

Lea KönigshofenResearch Executive
Dezember 21, 2021, 9:47 vorm. GMT+0

Aktuelle YouGov-Umfrage unter deutschen Wahlberechtigten zur Corona-Pandemie

43 Prozent der wahlberechtigten Bundesbürgerinnen und Bundesbürger machen sich Sorgen darüber, selbst ernsthaft an COVID-19 zu erkranken oder gar zu sterben. Jeder zweite Befragte (50 Prozent) macht sich darüber (eher) keine Sorgen. Dagegen sind drei von fünf Befragten (60 Prozent) besorgt, dass Freunde oder Familienmitglieder ernsthaft an Corona erkranken oder sogar sterben könnten.

Besorgt sind vier von fünf Befragten (78 Prozent) auch darüber, dass die Pandemie langanhaltende negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben könnte. Persönliche ökonomische Auswirkungen befürchten die meisten dagegen aktuell nicht: Jeweils 51 Prozent machen sich keine Sorgen um den Verlust der Arbeitsstelle (vs. 15 Prozent Sorge) oder um eine Beeinträchtigung der finanziellen Verhältnisse (vs. 39 Prozent Sorge).

Insgesamt wird die Corona-Situation in Deutschland etwas schlechter eingeschätzt als die globale Situation. So denkt eine große Mehrheit der befragten Bundesbürgerinnen und Bundesbürger (80 Prozent), dass die aktuelle Corona-Situation in Deutschland derzeit schlimmer statt besser wird. Nur 11 Prozent glauben, dass sich die Situation derzeit verbessert. Mit Blick auf andere Länder finden 67 Prozent, dass die Situation weltweit schlechter wird, 17 Prozent denken, dass sie besser wird.

Deutsche vertrauen vor allem Aussagen von Gesundheitsexperten

Nur jeder dritte Deutsche (33 Prozent) gibt an, Vertrauen in Aussagen der Regierung zu COVID-19 zu haben. 61 Prozent sagen, sie vertrauen den Aussagen nicht. Auch die Medien genießen bei diesem Thema nicht das größte Vertrauen der Bevölkerung – 37 Prozent der Befragten geben an, Aussagen der Medien zum Thema COVID-19 (eher) zu vertrauen, während mehr als jeder zweite dies nicht tut (56 Prozent).

Sehr deutlich verlassen sich die Deutschen jedoch auf die Meinung von Experten: Knapp drei Viertel (73 Prozent) geben an, in Aussagen von Fachleuten des Gesundheitswesens zu vertrauen, vier von fünf Befragten (81 Prozent) vertrauen ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin. Und auch Personen aus dem näheren Umfeld sind für viele Befragte vertrauenswürdig, zwei Drittel (66 Prozent) geben an, Aussagen von Freunden oder Familie zu vertrauen.

17 Prozent der Deutschen geben an, nicht genügend Informationen darüber zu haben, was sie tun sollten, wenn sie den Verdacht haben, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben. Vor allem jüngere Befragte fühlen sich nicht ausreichend informiert: In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen liegt der Anteil derer, die sich uninformiert fühlen, bei 26 Prozent.

Deutsche befürworten Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung mehrheitlich

Eine Maßnahme, um die Pandemie einzudämmen, ist die im November eingeführte 3G-Regelung am Arbeitsplatz. Fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) geben an, diese Regelung (eher) zu befürworten, jeder Fünfte (22 Prozent) lehnt sie (eher) ab. Auch die 3G-Regelung im öffentlichen Nahverkehr trifft mehrheitlich auf Zustimmung: 68 Prozent befürworten diese Regelung, rund ein Viertel (26 Prozent) lehnt sie ab.

Einen Lockdown für alle Menschen in Deutschland als weitere Maßnahme zur Eindämmung lehnt über die Hälfte der Befragten (57 Prozent) ab, nur 38 Prozent sprechen sich dafür aus. Anders sieht es bei einem Lockdown für Ungeimpfte aus, hier liegt die Befürwortung bei 65 Prozent, 31 Prozent würden diese Maßnahme ablehnen.

Rund jeder zweite Befragte für die Kinder-Impfung ab 5 Jahren

Seit kurzem sind in Deutschland vielerorts nun auch Kinder-Impfungen mit dem Impfstoff Biontech möglich. Unabhängig davon, ob sie selbst Kinder haben, befürworten 53 Prozent die Corona-Impfung für Kinder ab 5 Jahren, knapp ein Drittel (32 Prozent) lehnt sie ab.

Ob es eine allgemeingültige Impfpflicht in Deutschland geben wird, ist noch nicht entschieden. 56 Prozent der Befragten würden sich jedoch dafür aussprechen, 18 Prozent würden zumindest eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen unterstützen. Rund jeder Fünfte (22 Prozent) lehnt eine Impfpflicht grundsätzlich ab.

Die Ergebnisse stammen aus den Befragungen zur Sonntagsfrage, für die 2.074 wahlberechtigte Personen in Deutschland zwischen dem 10.12.2021 und 14.12.2021 sowie 2.167 Personen zwischen dem 19.11. und 23.11.2021 mittels standardisierter Online-Interviews befragt wurden. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

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