Ein Drittel der Deutschen plant den Wahl-O-Mat zu nutzen

Philipp SchneiderHead of Marketing
August 30, 2017, 9:24 vorm. GMT+0

Bei der NRW-Landtagswahl wählten vier von zehn Nutzern eine andere Partei als empfohlen

Köln, 30.08.2017. Ab heute Mittag können die Wähler in Deutschland wieder mit dem Wahl-O-Mat ihre Wahlpräferenzen prüfen. Seit 2002 gibt es das Online-Tool der Bundeszentrale für politische Bildung. Der Wahl-O-Mat entwickelte sich seither zu einer beliebten Entscheidungshilfe. Wie viele Deutsche wollen den Wahl-O-Mat bei der anstehenden Bundestagswahl nutzen? Und was erwarten sie sich davon? Wie schätzten die Wähler in NRW den Nutzen des Wahl-O-Mat bei den Landtagswahlen im Nachhinein ein? Antworten hierzu veröffentlichte das Meinungsforschungsinstitut YouGov heute auf Grundlage von zwei repräsentativen Umfragen.

Mittlerweile ist der Wahl-O-Mat ein prominentes Angebot. Nur jeder zehnte Befragte (11 Prozent) kennt ihn nicht. Rund ein Drittel der Deutschen (30 Prozent) plant, den Wahl-O-Mat im Vorfeld der Bundestagswahl nutzen. Insbesondere jüngere Wahlberechtigte mit höherem Bildungsniveau beabsichtigen dies. Unter den 18- bis 29-Jährigen will jeder Zweite das Online-Tool nutzen. Bei den Über-60-Jährigen sind es nur 16 Prozent. Bei den Befragten mit höherer Bildung sind es mehr als doppelt so viele (44 Prozent) wie bei den Wählern mit niedriger Bildung (20 Prozent). Beim Vergleich verschiedener Informationsquellen platzieren die Befragten den Wahl-O-Mat auf Platz vier. Für ihre Wahlentscheidung sind nur TV-Nachrichtensendungen, Berichte in Zeitungen und Zeitschriften sowie Gespräche mit Freunden, Verwandten und Bekannten wichtiger.

YouGov befragte auch Wähler in NRW danach, wie sie den Wahl-O-Mat im Nachgang der Wahl bewerten. Im Vorfeld der Landtagswahlen im Mai 2017 hatte rund ein Fünftel aller Wahlberechtigten das Online-Tool genutzt. Unter denjenigen, die tatsächlich ihre Stimme abgaben, war es knapp ein Drittel (29 Prozent). Aber auch Nichtwähler informierten sich über den Wahl-O-Mat, hier waren es neun Prozent. Die Resonanz auf die gebotene Entscheidungshilfe fiel positiv aus. Rund zwei Drittel der Nutzer (64 Prozent) in NRW meinen, dass ihnen der Wahl-O-Mat bei ihrer Entscheidung half – unabhängig davon, ob sie ihre Stimme der empfohlenen Partei oder doch einer anderen gaben.

„Der Wahl-O-Mat hat sich etabliert und hilft vielen Wählern bei ihrer Entscheidung“, kommentiert Holger Geißler, Forschungsleiter und Sprecher von YouGov Deutschland, die Umfrageergebnisse. „Allerdings ist er für die meisten doch nur ein kleines Mosaik in der Wahlentscheidung. Das zeigt der hohe Anteil der Nutzer, die dann doch eine andere Partei als die empfohlene gewählt haben.“

So geben 38 Prozent der in NRW befragten Nutzer an, dass sie eine andere Partei als vom Wahl-O-Mat vorgeschlagen gewählt haben. Gleichzeitig schätzten sie das Tool als hilfreich ein, um die Parteiprogramme und ihre eigenen Präferenzen besser kennenzulernen.

Zur Befragung:

YouGov befragte im Zeitraum von 18.082017 bis zum 22.08.2017 2.005 repräsentativ ausgesuchte Personen in Deutschland ab 18 Jahren in einer geschlossenen Online-Umfrage zu ihren Wahlabsichten und zur Nutzung des Wahl-O-Mat. Dem ging eine repräsentative Nachwahlbefragung in Nordrhein-Westfalen im Zeitraum vom 15.05.2017 bis zum 18.08.2017 unter 4.201 Wahlberechtigten voraus.

Pressekontakt:

YouGov Deutschland GmbH
Philipp Schneider
Manager PR
Tel.: +49 (0) 221 42061-444
E-Mail: presse@yougov.de

Bild:dpa

Weitere Daten und Artikel erkunden