Facebook will unsere Gedanken lesen

Lisa InhoffenMarketing Manager
April 28, 2017, 10:00 nachm. GMT+0

30 Prozent der Deutschen stehen der Idee grundsätzlich positiv gegenüber, dass Facebook künftig Gedanken in Schrift übertragen will.

Jüngst stellte Facebook auf seiner Entwicklerkonferenz F8 wieder die neuesten technischen Innovationen und Pläne für die Zukunft vor. Unter anderem plant CEO Mark Zuckerberg das Übertragen von Gedanken in Schrift. Mittels kleiner Sensoren, die am Kopf befestigt sind, soll das menschliche Gehirn mit dem Computer vernetzt werden.

Besonders hohe Zustimmung bei 18 bis 24-Jährigen

Der Großteil der Deutschen steht dieser Idee grundsätzlich negativ (61 Prozent) gegenüber. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen YouGov-Umfrage. 30 Prozent finden die Idee positiv. 9 Prozent machten keine Angabe.

Auffällig bei der Einstellung gegenüber dieser technischen Neuerung für die Zukunft ist der Unterschied zwischen den Generationen. Die 18- bis 24-Jährigen sind deutlich positiver gestimmt: 45 Prozent gaben an, dass sie die Vernetzung des menschlichen Gehirns mit dem Computer positiv finden. Auch viele der 35- bis 44-Jährigen (41 Prozent) sind positiver eingestellt als die Gesamtbefragten. Besonders wenig Zustimmung erhält die Idee von Facebook bei über 55-Jährigen (20 Prozent).

Bedenken und Optimismus der Befragten

Ein Grund für die insgesamt eher negative Haltung gegenüber der Technik findet sich bei den Bedenken eines Eingriffs in die Privatsphäre der Nutzer. 77 Prozent der Befragten finden die Technik fragwürdig, weil sie in die persönlichen Bereiche eingreifen könnte. Nur 15 Prozent denken nicht, dass die Technik deswegen fragwürdig ist.

Der andere Grund einer skeptischen Haltung ist das Vorhandensein von Anwendungen, die bereits die Bedürfnisse der Nutzer befriedigen. So sagen 46 Prozent das Übertragen von Gedanken in Text sei überflüssig, weil es schon Sprachassistenten wie Siri, Cortana oder Google Assistant gibt. Fast genauso viele der Befragten (38 Prozent) widersprechen dieser Aussage jedoch.

Auch wenn ein Großteil der Befragten der Technik gegenüber grundsätzlich negativ eingestellt ist, findet trotzdem die Hälfte der Befragten (51 Prozent) einen Aspekt gut: Die von Facebook vorgeschlagene Technik zur Gedankenübertragung eröffnet neue Möglichkeiten des Kommunizierens.

Aktuell arbeiten laut Facebook 60 Forscher an dem Projekt. Eine der Visionen des Teams ist es, dass Gedanken direkt in andere Sprachen übersetzten werden können und so eine internationale Kommunikation möglich würde.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1071 Personen ab 18 Jahren zwischen dem 21.04. und 25.04.2017 repräsentativ befragt.