Politisches Informationsverhalten der Deutschen: Messenger und Social Media hoch im Kurs

YouGov
April 04, 2017, 1:09 nachm. GMT+0

Im Vorfeld des Wahlkampfes für die Bundestagswahl 2017 wird vielerorts debattiert, über welche Medien die Wähler mobilisiert werden können.

Aktuell gibt jeder fünfte Deutsche an, sich zu politischen Themen in Deutschland vorwiegend über soziale Netzwerke zu informieren. Besonders hoch sind die Werte mit 34 Prozent unter den AfD-Anhängern. Damit liegen die sozialen Netzwerke als Informationsquelle bei ihnen sogar noch vor den Print- und Online-Auftritten von regionalen oder überregionalen Zeitungen. Dies zeigt die aktuelle YouGov-Studie Politisches Informationsverhalten der Deutschen.

Werden die Deutschen konkret danach gefragt, über welche sozialen Netzwerke sie sich über das aktuelle politische Geschehen informieren, so steht Facebook mit 13 Prozent unter allen Bundesbürgern an erster Stelle. Mit Abstand folgen Twitter (4 Prozent) und Google+ (2 Prozent). Über den Messenger Dienst Whatsapp informieren sich drei Prozent der Befragten. Spannend sind allerdings die Ergebnisse beim Blick in die Zukunft: Grundsätzlich können sich 57 Prozent der Deutschen in Zukunft vorstellen, sich auf sozialen Medien und Messenger Diensten über politische Themen zu informieren. Aufgeteilt nach den einzelnen Portalen zeigen sich hier deutlich höhere Werte als bei der aktuellen Nutzung. Jeder Dritte (31 Prozent) kann sich vorstellen, in Zukunft Facebook zu nutzen, um sich über politische Themen zu informieren. Google+ (10 Prozent) und Twitter (9 Prozent) liegen etwa gleich auf. Bei Whatsapp ist es sogar jeder Sechste (16 Prozent).

Neben den sozialen Netzwerken gibt ein gutes Drittel (35 Prozent) an, auch häufig Gespräche mit Bekannten, Freunden oder der Familie zu nutzen, um sich zu politischen Themen zu informieren. Die beliebtesten Informationsquellen der Deutschen rund um das Thema Politik sind aber die klassischen Medien wie Fernsehen (69 Prozent), Radio (44 Prozent) oder die Printausgaben von lokalen Zeitungen (35 Prozent). Websites von Zeitungen und Printausgaben von überregionalen Zeitungen liegen mit 28 bzw. 20 Prozent im Mittelfeld. Auch hier zeigen sich Unterschiede unter den verschiedenen Parteianhängern: Das Fernsehen ist bei CDU- und SPD-Anhängern mit 77 bzw. 76 Prozent deutlich wichtiger als AfD-Anhängern (63 Prozent). Soziale Netzwerke sind bei CDU-Anhängern mit 15 Prozent nur halb so wichtig wie bei den AfD-Anhängern (34 Prozent).

Für die Studie wurden in Deutschland 1.035 Personen im Zeitraum vom 20. Bis 23. Februar 2017 bevölkerungsrepräsentativ befragt.

Die vollständige Studie kann kostenlos über den Pressekontakt bezogen werden.

Bild: dpa

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