WM-Titel, Mauerfall und 11. September: Tage, die in Erinnerung bleiben

Juni 14, 2016, 12:00 vorm. GMT+0

Zwei von drei Deutschen wissen noch genau, was sie am 11. September 2001 gemacht haben. Und wer schon geboren war, kann sich oft noch gut an den Tag des Mauerfalls erinnern.

Was am 11. September 2001 passierte, werden Schüler vermutlich auch in vielen Jahrzehnten im Geschichtsunterricht lernen, was am 12. April 1986 und am 9. November 1989 passierte, ebenfalls. Doch nicht nur Historikern bleiben diese Tage im Gedächtnis. Auch viele andere Menschen wissen teilweise noch Jahrzehnte später, was sie an diesen historischen Daten gemacht haben.

Das zeigt auch eine aktuelle YouGov-Umfrage.

Demnach geben etwa zwei von Drei Befragten (69 Prozent) an, sich noch genau erinnern zu können, was sie am 11. September 2001 gemacht haben. Weitere 17 Prozent können sich noch ungefähr erinnern, lediglich 10 Prozent gar nicht. Unter den Bis-29-Jährigen ist der Anteil der letzten Gruppe besonders groß (31 Prozent) - kein Wunder, waren manche Mitglieder dieser Alterskohorte damals noch Kleinkinder.

Auch bei anderen historischen Ereignissen sind oft die Jüngeren die Gruppe, die sich am häufigsten nicht erinnern kann. Einzige Ausnahme: Der Fußball-WM-Titel 2014. Was sie damals gemacht haben, wissen ungefähr drei von vier Befragten (76 Prozent) noch mindestens ungefähr, jeder Sechste (18 Prozent) kann sich nicht erinnern.

An einige Ereignisse können sich die jüngeren Befragten überhaupt nicht erinnern: Denn wer nach 1986 geboren wurde, war noch nicht auf der Welt, als der GAU in Tschernobyl passierte, wer 1989 noch nicht lebte, hat den Mauerfall nicht miterlebt. Deshalb wurden bei diesen Ereignissen nur jene Personen befragt, die 1986 bzw. 1989 schon geboren waren, bei den Autofreien Sonntagen wurde ebenso verfahren.

Dabei sind alle drei Ereignisse bei denen, die schon auf der Welt waren, noch in lebhafter Erinnerung: Was sie an den Autofreien Sonntagen gemacht haben, wissen 36 Prozent der 1973 oder später geborenen Befragten noch genau, weitere 28 Prozent immerhin ungefähr. An die Katastrophe von Tschernobyl können sich 31 Prozent genau und 30 Prozent ungefähr erinnern und an den Tag des Mauerfalls sogar 49 bzw. 24 Prozent.

Von allen abgefragten Ereignissen ist es ein politisches, an das sich die wenigsten erinnern können. Was sie gemacht haben, als Angela Merkel 2005 Bundeskanzlerin wurde, wissen lediglich 43 Prozent der Deutschen mindestens ungefähr. Und auch an den ersten Besuch im Internet kann sich lediglich jeder zweite Deutsche (50 Prozent) erinnern.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1046 Personen im Zeitraum vom 7. bis 9. Juni 2016 repräsentativ befragt.

Foto: JOCKEL FINCK/AP/Press Association Images

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