Weiterhin viele TTIP-Gegner in Deutschland

Oktober 12, 2015, 11:17 vorm. GMT+0

Viele Deutsche sehen das TTIP-Abkommen weiterhin kritisch – und zwar umso mehr, desto stärker sie das Thema verfolgen.

Mindestens 150.000 Menschen haben am Samstag alleine in Berlin demonstriert. Aber auch in zahlreichen anderen Städten weltweit kamen die Menschen zusammen, um ihrem Unmut über das geplante Freihandelsabkommen TTIP Luft zu machen.

Schon im März hatte eine YouGov-Umfrage ergeben, dass in Deutschland sowohl mehr Menschen die Verhandlungen des Abkommens verfolgen als anderswo, als auch TTIP ablehnen. Damals hatte gut jeder Vierte (26 Prozent) gesagt, TTIP sei gut für Deutschland, während 43 Prozent der Meinung waren, dass das Abkommen schlecht sei.

Diese Werte sind im vergangenen halben Jahr konstant geblieben. In einer aktuellen YouGov-Umfrage, in der die Frage noch einmal gestellt wurde, gaben diesmal 41 Prozent der Befragten an, dass TTIP schlecht für Deutschland sei, 27 Prozent halten es für gut.

Interessant dabei: Besonders kritisch sind jene Befragten, die das Thema sehr stark verfolgen. So sagen zwar ebenfalls 25 Prozent der Befragten, die das Thema (nach eigenen Angaben) sehr stark verfolgen, dass TTIP gut für Deutschland wäre. 73 Prozent von ihnen halten das Abkommen allerdings für schlecht. Bei denen, die es „nicht so stark“ verfolgen, halten es dagegen 32 Prozent für gut und 40 Prozent für schlecht.

Ebenfalls relativ konstant geblieben ist die Forderung danach, das Abkommen öffentlich zu verhandeln. Die Geheimhaltung ist einer der Hauptkritikpunkte – nicht einmal Bundestagsabgeordnete dürfen das umfangreiche Vertragswerk sehen. Zwei von drei Befragten (66 Prozent) wären allerdings dafür, die Verhandlungen in der Öffentlichkeit stattfinden zu lassen, nur 14 Prozent dagegen.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden in Deutschland 1166 Personen im Zeitraum vom 6. bis 9. Oktober 2015 repräsentativ befragt.

Foto: Markus Schreiber/AP/Press Association Images

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