Computerspiele bei Jung und Alt beliebt - aber machen sie aggressiv?

August 03, 2015, 12:00 vorm. GMT+0

Ob Computerspiele zu gewalttätigem Verhalten führen können, bewerten Gamer und Nicht-Gamer unterschiedlich. Doch auch erstere halten das durchaus für möglich.

Die Computerspiele-Szene blickt dieser Tage nach Köln. Dort findet zum siebten Mal die Gamescom, die weltweit größte Messe für Video- und Computerspiele, statt. Mehrere Hunderttausend Computerspieler werden in den Messehallen unterwegs sein, um vor allem Neuerscheinungen auf dem Spielemarkt auszuprobieren.

Und auch wenn viele der Besucher auf der Gamescom eher jung sind – Gamer gibt es heute in allen Altersgruppen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Dabei gab die Hälfte der befragten Internetnutzer (50 Prozent) an, regelmäßig Computer- oder Videospiele zu spielen. Zwar ist ihr Anteil bei den jüngeren Befragten besonders hoch (59 Prozent), aber auch zwei von fünf Über-55-Jährigen (41 Prozent) spielen regelmäßig. Und auch knapp die Hälfte der Frauen (45 Prozent) gibt an, regelmäßig am Computer, Smartphone oder an der Konsole zu spielen. Und auch wenn es unter den Männern noch mehr "Gamer" gibt (55 Prozent): Knapp die Hälfte der weiblichen Befragten (45 Prozent) spielt regelmäßig Computer- und Videospiele.

Beliebteste Spielgeräte sind dabei PC (55 Prozent), Laptop (42 Prozent) und das Smartphone (39 Prozent). Regelmäßig an der Konsole oder auf dem Tablet spielt jeweils jeder Vierte (25 Prozent). Allerdings: Bei den 25- bis 44-Jährigen liegt das Smartphone vorne (56 Prozent).

Computerspiele und Gewalt

In den vergangenen Jahren standen Computerspiele immer wieder in der Kritik. Sie könnten zu gewalttätigem Verhalten führen, hieß es. Dem stimmen insgesamt drei von fünf Befragten (60 Prozent) zu. Allerdings zeigt sich hier ein großer Unterschied zwischen den Befragten, die selbst regelmäßig Computer- und Videospiele spielen und jenen, die dies nicht tun. Denn während von den Nicht-Gamern 68 Prozent der Aussage, dass die Spiele zu gewalttätigem Verhalten führen können, zustimmen, tun dies bei den Gamern mit 51 Prozent deutlich weniger - aber immer noch eine knappe Mehrheit.

Noch sichtbarer wird der Unterschied, wenn es um den Abbau von Frust und Aggressionen geht. Dass Computer-Spiele das Potenzial dazu haben, sagen 70 Prozent der Gamer. Von den Nicht-Gamern stimmen dem hingegen nur 39 Prozent zu. Zu einem ähnlichen Ergebnis war 2013 eine YouGov-Umfrage in Großbritannien gekommen.

Beliebteste Computerspielmarken

Mehrere Hundert Aussteller werden auch in diesem Jahr auf der Gamescom vertreten sein, darunter alle großen Spielehersteller. In der YouGov-Umfrage wurden die Befragten auch gebeten, auszuwählen, welche Firmen für qualitativ hochwertige Spiele stehen. Auf den ersten beiden Plätzen stehen dabei zwei Firmen mit großer Tradition: Bei 51 Prozent der deutschen Gamer hat Nintendo einen guten Ruf, bei immerhin noch 40 Prozent Microsoft. Auf den weiteren Plätzen folgen Ubisoft (22 Prozent), Electronic Arts (20 Prozent) und Sega (18 Prozent).

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1011 Personen im Zeitraum vom 22. bis 24. Juli 2015 repräsentativ befragt.

Fotos: Martin Meissner/AP/Press Association Images

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