Mehrheit: Die Welt verändert sich zu schnell

Juli 29, 2015, 12:00 vorm. GMT+0

Auch viele junge Menschen sind der Meinung, dass sich die Welt zu schnell verändert. Bei Vielen sorgt das für Unwohlsein.

In Büchern und Filmen ist es ein wiederkehrendes Motiv. Da wacht jemand nach Hundert oder mehr Jahren auf oder reist mit einer Zeitmaschine in die Zukunft – und muss sich in der neuen Zeit erst einmal zurechtfinden.

Doch für viele Menschen braucht es gar keinen Sprung von Jahrzehnten oder Jahrhunderten. Für sie ändert sich die Welt schon so zu schnell. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach sagt gut die Hälfte der Befragten (59 Prozent), die Welt verändere sich zu schnell. Nur 6 Prozent sind der Meinung, dass sie sich zu langsam verändere, jeder Vierte hält das Tempo für gerade recht.

Besonders häufig sind dabei ältere Menschen und Menschen, die auf dem Land leben, der Meinung, dass die Veränderung zu schnell vonstattengeht. Dies sagen zum Beispiel zwei von drei Über-55-Jährigen (68 Prozent), aber nur knapp die Hälfte der 18- bis 24-Jährigen (49 Prozent). Von den Befragten, die auf dem Land wohnen, sind ebenfalls etwa zwei Drittel (65 Prozent) dieser Meinung, von der Stadt-Bevölkerung hingegen nur 53 Prozent. Auch zwischen den Wählern der verschiedenen Parteien gibt es Unterschiede: 71 Prozent der SPD-Wähler sagen, die Welt verändere sich zu schnell, lediglich gut die Hälfte der Grünen-Anhänger (52 Prozent) sind der gleichen Meinung.

Gleichzeitig sorgen sich schnell verändernde Dinge und Situationen bei vielen Menschen für Unwohlsein. So sagen lediglich 28 Prozent der Befragten, sie fühlten sich sehr oder eher wohl, wenn sich etwas schnell verändert. Zwei Drittel (64 Prozent) geben hingegen an, sich in solchen Situationen eher oder sehr unwohl zu fühlen.

Wenig überraschend sind es gerade die Älteren, die sich nur schwer auf Veränderungen einstellen: Von den Befragten über 55 Jahren fühlt sich lediglich knapp jeder Vierte (23 Prozent) wohl, wenn sich Situationen oder Dinge schnell ändern, bei den 18- bis 24-Jährigen (34 Prozent) und den 25- bis 34-Jährigen (36 Prozent) tut das immerhin jeweils jeder Dritte.

Im März dieses Jahres hatte eine YouGov-Umfrage ergeben, dass die Deutschen uneins darüber sind, ob sich die Welt zum Guten oder zum Schlechten entwickelt - und ob früher alles besser war.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1153 Personen im Zeitraum vom 24. bis 28. Juli 2015 repräsentativ befragt.

Fotos: AP Photo/Jens Meyer