Mehrheit der Deutschen für Homo-Ehe

Mai 29, 2015, 3:13 nachm. GMT+0

Zwei von drei Deutschen würden homosexuellen Paaren das Heiraten erlauben. Auch bei Union und Kirchen gibt es eine Mehrheit.

Vergangene Woche war es in Irland soweit: In dem weitgehend katholischen Land wurde die Ehe auch für homosexuelle Paare freigegeben. Als erster Staat der Erde führten die Iren die „Ehe für Alle“ nach einer Volksabstimmung ein.

Gäbe es eine solche auch in Deutschland, dürften Schwule und Lesben bald auch hierzulande heiraten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Demnach würden knapp zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) ein Gesetz befürworten, dass die Ehe auch für Homosexuelle freigibt.

Besonders groß ist die Gruppe der Befürworter der Homo-Ehe unter den Jungen: Drei von vier 18- bis 24-Jährigen (75 Prozent) fänden eine Freigabe der Ehe gut. Aber selbst bei den Über-55-Jährigen ist die Mehrheit (60 Prozent) dafür, auch homosexuellen Paaren das Heiraten zu ermöglichen. Aber auch die Anhänger der Union – wo sich manche Politiker mit dem Thema noch schwertun – sind mehrheitlich (57 Prozent) für die Einführung der Ehe für alle, genau wie Katholiken (64 Prozent) und Evangelen (63 Prozent).

Bislang ist Lesben und Schwulen keine richtige Eheschließung mit allen Rechten und Pflichten erlaubt. Stattdessen gibt es seit 2001 die eingetragene Lebenspartnerschaft. Unterschiede zur Ehe gibt es etwa beim Adoptionsrecht. Nach wie vor dürfen homosexuelle Paare nicht gemeinsam Kinder adoptieren. Dass homosexuelle Paare genauso wie heterosexuelle Eheleute Kinder adoptieren dürfen sollten, findet allerdings ebenfalls eine Mehrheit (57 Prozent).

Eine Erklärung dafür: Drei von fünf Befragten (61 Prozent) sind der Meinung, dass homosexuelle Paare genauso gut Kinder erziehen können wie heterosexuelle Paare.

Eine YouGov-Umfrage in den USA hatte im Februar ergeben, dass etwas weniger als die Hälfte der Amerikaner die "Ehe für alle" erlauben würden.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1197 Personen im Zeitraum vom 26. bis 29. Mai 2015 repräsentativ befragt.

Fotos: ROBIN ENGLISH /Demotix/Press Association Images / Andreea Alexandru/AP/Press Association Images (Umfragebild)

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