Deutschland ist ein Land der Leser

April 22, 2015, 12:00 vorm. GMT+0

Die Mehrzahl der Deutschen hat in den vergangenen zwölf Monaten mindestens ein Buch gelesen. Gedruckte Bücher bleiben dabei wesentlich beliebter als E-Books.

Der Welttag des Buches, der Jahr für Jahr am 23. April begangen wird, feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. In Deutschland wollen mit Bücher-Verschenkaktionen der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Stiftung Lesen Werbung für das Lesen machen. Büchern komme auch in Zeiten der digitalen Informationsflut besondere Bedeutung zu, sagt Roland Bernecker, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission.

Die Mehrzahl zumindest der erwachsenen Menschen in Deutschland kann dabei mit gutem Gewissen zu den Lesern gezählt werden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach haben knapp sieben von zehn Deutschen über 18 Jahren (69 Prozent) in den vergangenen zwölf Monaten mindestens ein belletristisches Buch – also etwa einen Roman oder ein Theaterstück – gelesen, jeder Sechste (17 Prozent) sogar 11 oder mehr. Damit lesen die Deutschen mehr als die US-Amerikaner. Dort hatten bei einer YouGov-Umfrage im Herbst 2013 41 Prozent der Befragten angegeben, in den zwölf Monaten zuvor kein belletristisches Buch gelesen zu haben. Bei Sachbüchern liegen die Werte zwar etwas tiefer – aber auch hier hat die Mehrheit (60 Prozent) in der gleichen Zeit mindestens ein Buch gelesen.

Frauen und Männer

Besonders fleißige Leser sind dabei die Frauen: Nur knapp jede Fünfte (18 Prozent) gibt an, in den vergangenen zwölf Monaten keinen Roman oder Ähnliches gelesen zu haben. Gleichzeitig sagt jede sechste Frau (16 Prozent), 11 bis 50 Bücher gelesen zu haben, jede 20. (5 Prozent) sagt sogar, sie habe mehr als 50 Bücher gelesen. Interessant ist allerdings, dass bei Sachbüchern männliche und weibliche Leser gleichauf liegen.

Seit der Ersteinführung des Amazon Kindle in den USA im Jahr 2007 und in Deutschland zwei Jahre später gibt es die meisten Bücher nicht nur in gedruckter, sondern auch in elektronischer Form als E-Book. Doch die Meisten schwören weiter auf das, was sie kennen. Mehr als zwei Fünftel geben an (43 Prozent), ausschließlich gedruckte Bücher zu lesen, ein weiteres Viertel der Befragten liest zwar beides, aber „eher“ gedruckte Bücher. E-Books präferiert nur jeder Zehnte: 7 Prozent lesen eher E-Books, lediglich 3 Prozent ausschließlich.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1016 Personen im Zeitraum vom 14.04. bis 17.04.2015 repräsentativ befragt.

Foto: AP Photo/Jens Meyer / AP Photo/Michael Probst (Umfragebild)

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