Fan-Gewalt: Breite Mehrheit für härtere Strafen

März 12, 2015, 1:19 vorm. GMT+0

Vier von fünf Deutschen fordern härtere Sanktionen gegen Hooligans. Für die Kosten sollten Vereine und Liga aufkommen.

Angriffe auf Polizisten in Stuttgart, Massenschlägerei zwischen verfeindeten Gruppen in Köln: Anhänger verschiedener Fußballclubs haben sich am vergangenen Wochenende wieder einmal daneben benommen.

Ginge es nach einem ganz überwiegenden Teil der deutschen Bevölkerung, sollten gewaltbereite Fans aus den Stadien härter bestraft werden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach sagen vier von fünf Deutschen, dass gewaltbereite Fans Familien und andere Zuschauer vom Stadionbesuch abhalten, so dem Verein schaden und deshalb viel härter sanktioniert werden sollten. Lediglich jeder Zwanzigste (5 Prozent) sagt, dass die besonders treuen Fangruppen wichtig für die Stimmung seien und von der Polizei in Ruhe gelassen werden sollten.

Der Wunsch nach härteren Sanktionen zieht sich dabei durch alle Altersgruppen. Je älter die Befragten sind, desto mehr sind allerdings dafür: Während bei den 18- bis 24-Jährigen noch jeder Neunte (11 Prozent) eher auf Seiten der radikalen Fans steht und 71 Prozent härtere Sanktionen fordern, fordern dies bei den Über-55-Jährigen 87 Prozent.

Im vergangenen Jahr sorgte der Bremer Senat für Diskussionen. Denn im Stadtstaat sollen die Vereine für die Kosten der Polizeieinsätze aufkommen. Als Reaktion verlegte damals der Deutsche Fußball-Bund ein eigentlich in Bremen geplantes Länderspiel nach Nürnberg.

Noch ist Bremen das einzige Bundesland, das nicht mehr für die Kosten der Polizeieinsätze aufkommen will. Eine große Mehrheit der Deutschen wäre allerdings auf Seiten der dortigen Landesregierung. Denn 43 Prozent würden die Deutsche Fußball-Liga, die hinter der Bundesliga steht, zahlen lassen, weitere 35 Prozent den jeweils austragenden Verein. Lediglich jeder Elfte (9 Prozent) findet, dass weiter die Bundesländer die Kosten tragen sollten.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1.018 Personen im Zeitraum vom 9. bis 11.03.2015 repräsentativ befragt.

Foto: Czuko Williams/Demotix/Press Association Images