Zwei von drei Deutschen lehnen atomare Aufrüstung Europas ab

YouGov
Februar 23, 2017, 10:26 vorm. GMT+0

Mehr als zwei Drittel der Deutschen (71 Prozent) lehnen Überlegungen ab, dass sich Deutschland zusammen mit anderen EU-Staaten Atombomben beschaffen sollte.

Dies geht aus einer repräsentativen YouGov-Umfrage hervor. Befürwortet wird die atomare Aufrüstung von 17 Prozent der Befragten. Zwölf Prozent zeigten sich unentschlossen.

Angestoßen wurde die Debatte unter anderem durch einen im November veröffentlichten Artikel von Berthold Kohler, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Darin schrieb Kohler über die Möglichkeit, dass die USA unter Präsident Donald Trump den Europäern mehr Verantwortung für ihre Verteidigung aufbürden könnten. Die unangenehme Folge könne auch das lange „ganz und gar Undenkbare“ sein, nämlich „die Frage einer eigenen nuklearen Abschreckungsfähigkeit, welche die Zweifel an Amerikas Garantien ausgleichen könnte“.

Eine atomare Bewaffnung stößt jedoch auf rechtliche Hürden. Sie widerspräche völkerrechtlichen Verpflichtungen Deutschlands, unter anderem dem von der Bundesrepublik ratifizierten Atomwaffensperrvertrag.

Auf Basis des YouGov-Omnibus wurden 1030 Personen im Zeitraum von 17.02. – 21.02.2017 repräsentativ befragt.

Text: YouGov / dpa