Sonntagsfrage August: 44 Prozent der Deutschen lehnen Regierungsbeteiligung der AfD voll und ganz ab

August 04, 2023, 5:49 vorm. GMT+0

Die Wahlabsicht der Deutschen im August 2023, zur Zusammenarbeit mit der AfD und zu den Zustimmungswerten des Kanzlers und der Bundesminister

27 Prozent der wahlberechtigten Bundesbürgerinnen und Bundesbürger geben an, CDU/CSU zu wählen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre. Dieser Wert ist im Vergleich zum Vormonat unverändert. Die SPD kommt im August auf 17 Prozent (18 Prozent im Vormonat). Die Grünen landen genauso wie im Juli bei 14 Prozent.

Die Linke bleibt unverändert zum Vormonat bei 6 Prozent, die FDP erreicht 5 Prozent (6 Prozent im Vormonat Juli). Die AfD landet bei 23 Prozent (21 Prozent im Juli).

Das ist das Ergebnis der aktuellen YouGov-Sonntagsfrage, für die 1.756 Personen unter 2.167 wahlberechtigten Umfrageteilnehmern ihre Wahlabsicht zwischen dem 25.07.2023 und 02.08.2023 abgegeben haben.

Gut zwei von fünf Deutschen würden Regierungsbeteiligung der AfD voll und ganz ablehnen

Eine Regierungsbeteiligung der AfD würden derzeit 58 Prozent der Deutschen ablehnen, davon 44 Prozent voll und ganz. Die größte Ablehnung findet sich unter Wählerinnen und Wählern der Grünen (89 Prozent Ablehnung, davon 80 Prozent voll und ganz). Jeder dritte Deutsche würde eine solche befürworten (34 Prozent).

Zustimmung für die Zusammenarbeit anderer Parteien mit der AfD in den letzten zwei Wochen gestiegen

Ende Juli / Anfang August 2023 wurde die Zusammenarbeit anderer Parteien mit der AfD durch das Sommerinterview von Friedrich Merz (CDU) im ZDF viel diskutiert. YouGov hat vor dieser medialen Debatte um die Zusammenarbeit mit der AfD Wahlberechtigte zu ihrer Meinung zu diesem Thema befragt und diese Befragung nach dem Interview wiederholt. Es zeigt sich, dass in diesem Zeitraum die Befürwortung einer Zusammenarbeit anderer Parteien mit der AfD gestiegen ist: Bei der aktuellen Befragung Ende Juli / Anfang August sagen 41 Prozent der wahlberechtigten Deutschen, dass die Zusammenarbeit der anderen Parteien mit der AfD vollständig auszuschließen sei. Zwei Wochen zuvor, also vor der medialen Debatte, sagten dies 47 Prozent. Wählerinnen und Wähler der Grünen vertreten derzeit am häufigsten diese Ansicht (71 Prozent).

Dies könnte einen Hinweis darauf geben, dass das Merz-Interview und die daraus entstandene Debatte, aber auch der AfD-Parteitag in Magdeburg, welcher vor und während der aktuellen Umfrage stattfand, einen Effekt auf die Meinung der Wahlberechtigten hatte.

35 Prozent aller Befragten sagen aktuell, dass eine Zusammenarbeit je nach Fall in Erwägung gezogen werden sollte, Wählerinnen und Wähler der FDP sagen dies am häufigsten (44 Prozent). Mitte Juli waren es noch 27 Prozent aller Befragten in Deutschland, die diese Ansicht vertraten. 17 Prozent sind derzeit der Meinung, dass die Zusammenarbeit aktiv gesucht werden sollte.

Zustimmungswerte für den Kanzler und Robert Habeck stabil, aber auf geringerem Niveau

Knapp drei von zehn Wahlberechtigten in Deutschland (28 Prozent) sagen im August 2023, dass Bundeskanzler Olaf Scholz einen guten Job mache. Dieser Wert ist im Durchschnitt im Vergleich zu den letzten 12 Monaten leicht gesunken.

Die ab März 2023 gesunkenen Zustimmungswerte für Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen erreichten im Juni 2023 ihren bisher tiefsten Punkt (23 Prozent) und sind seitdem stabil bei 27 Prozent. Auch die Werte für Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen sind im Vergleich zum Durchschnitt der letzten 12 Monate (Durchschnittswert: 42 Prozent) derzeit niedriger: Im August 2023 sagen 38 Prozent der Deutschen, dass Baerbock einen guten Job mache.

Der derzeit nach wie vor beliebteste Minister unter den abgefragten ist der im Januar 2023 ins Amt des Verteidigungsministers berufene Boris Pistorius von der SPD: Seine Zustimmungswerte liegen im August bei 54 Prozent. Gesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD landet bei 35 Prozent und Finanzminister Christian Lindner von der FDP bei 32 Prozent.

Die Ergebnisse samt einer Erklärung der Methodik stehen hier kostenlos zur Verfügung.

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Foto: Sebastian Willnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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