Kindersperrstunde: Die Eltern sind das größte Problem

Lisa InhoffenMarketing Manager
August 30, 2018, 8:00 vorm. GMT+0

Nicht das Verhalten der Kinder, sondern das der Eltern ist für die Befragten am häufigsten ein Grund, von Kindern genervt zu sein.

Ein Restaurant auf Rügen hat eine Sperrstunde für Kinder verhängt: Ab 17 Uhr werden hier nur noch Kinder ab 14 Jahren bedient. In der Vergangenheit seien zu viele Unannehmlichkeiten sowohl für andere Gäste, als auch für das Personal aufgrund von unerzogenen Kindern und uneinsichtigen Eltern aufgetreten. Eine aktuelle YouGov-Umfrage unter Befragten mit und ohne Kindern unter 18 Jahren zeigt, wer in dieser Diskussion das Hauptproblem zu sein scheint: Die Eltern. So geben über die Hälfte der Befragten ohne Kinder unter 18 Jahren (52 Prozent) an, dass sie wegen des Verhaltens der Eltern an manchen Orten von Kindern genervt sind. Auch für Befragte mit minderjährigen Kindern ist dies der häufigste Grund (36 Prozent).

Das Verhalten der Kinder hingegen ist für 44 Prozent (keine Kinder unter 18) bzw. 31 Prozent (Kinder unter 18) ein Dorn im Auge. Zweithäufigster Nervfaktor ist die Lautstärke (49 Prozent bzw. 35 Prozent). Dass die Befragten von Kindern an bestimmen Orten genervt sind, weil sie selbst Stress oder Hektik empfinden, sieht nur jeder Zehnte (10 Prozent) ohne Kinder unter 18 Jahren so. Befragte mit Nachwuchs unter 18 fassen sich etwas häufiger an die eigene Nase (15 Prozent).

Kinderfreie Zeiten allgemein werden zwiegespalten gesehen

Wenn sich die Befragten aussuchen könnten, wo es generell kinderfreie Zeiten geben sollte, stehen besonders häufig Restaurants auf ihrer Wunschliste. Jeder dritte Befragte ohne Kinder unter 18 (37 Prozent) könnte sich das vorstellen. Auch im Kino wäre sie von dieser Gruppe der Befragten (27 Prozent) gerne gesehen. Jeder Fünfte spricht sich außerdem für Kinder-Sperrstunden in der Bibliothek (21 Prozent) und im Museum (19 Prozent) aus. Aber: Auch gut ein Drittel (37 Prozent) der Befragten, die keine Minderjährigen als Kinder haben, findet eine Sperrstunde für Kinder nirgends sinnvoll.

Daher sollten sich Restaurants gut überlegen, ob sie dem Beispiel vom Restaurant in Rügen folgen oder ob sie lieber eine Sperrstunde für nervige Eltern einrichten.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 823 Befragte ohne und 263 Befragte mit Kindern unter 18 Jahren ab 18 Jahren vom 21.08.-24.08.2018 repräsentativ befragt.

Foto: Getty