Zwei von Fünf machen den Riechtest bei Lippenstift, Mascara und Co

Lisa InhoffenMarketing Manager
August 14, 2018, 1:46 nachm. GMT+0

Worauf die Deutschen beim Kauf von Make-Up sonst noch achten und was die Zielgruppe der Make-Up-Käufer vom Rest der Bevölkerung unterscheidet, zeigen aktuelle YouGov-Daten.

Online-Händler Zalando hat vor kurzem die „Beauty Station“ in Berlin eröffnet. Hier können Kunden nicht nur Make-Up kaufen, sondern auch ausprobieren. Nach eigenen Angaben will der Konzern „noch stärker mit den Kunden interagieren“. Journalist Steffen Gerth vermutet auf etailment hinter der Suche nach Kundennähe andere Motive: Zalando will durch diese Offensive die Premium-Produkte der großen acht Marken L´Oréal, Coty, Estée Lauder, Chanel, Groupe Clarins, LVMH, Shiseido und Puig endlich auch anbieten können, denn diese machen 80 Prozent des Beauty-Umsatzes aus. Doch egal, welche Motive nun letztendlich hinter dem Beauty-Store stehen, die Make-Up-Käufer schätzen das Ausprobieren von Produkten, bevor sie diese erwerben. Das zeigen aktuelle YouGov-Daten.

Sinnliche Eindrücke sind beim Kauf von Make-Up Kaufkriterien

Gut zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten, die Make-Up kaufen, probieren das Produkt vor dem Kauf aus. Nur ein Viertel (25 Prozent) verzichtet vor dem Erwerb auf einen Test. Sogar 17 Prozent geben an, Lippenstift und Co immer auszuprobieren, knapp ein Drittel (31 Prozent) tut dies manchmal und jeder Fünfte (20 Prozent) immerhin noch selten. Dies mag auch daran liegen, dass beim Make-Up-Kauf viele sinnliche Faktoren die Kaufentscheidung beeinflussen.

Am wichtigsten ist beim Make-Up-Kauf zwar mit Abstand der Preis (60 Prozent). Jedoch sind auch die Aspekte Geruch (42 Prozent) und Konsistenz (35 Prozent) den Befragten wichtig. Auch der Trend zur Naturkosmetik wird in den Daten deutlich: Jeweils 39 Prozent ist beim Kauf von Mascara und Lippenstift wichtig, dass es keine Tierversuche gab und die Inhaltsstoffe natürlich sind.

Make-Up-Käufer würden gerne mit Augmented Reality shoppen

Besonders spannend für Hersteller sind die Make-Up-Käufer, die in den letzten vier Wochen mindestens 30 Euro für Beauty-Produkte wie Lippenstift und Mascara ausgegeben haben. Und hier ist es wichtig, die Bedürfnisse der Zielgruppe zu kennen, um sie auf ihrer Customer Journey abzuholen. Wie eine YouGov-Profiles-Segmentierung zeigt, ist diese Gruppe besonders häufig weiblich (63 Prozent) und zwischen 18 und 44 Jahre alt. Auch haben sie häufiger Kinder unter 18 Jahren und jeder fünfte von ihnen ist leitender Angestellter, in der Gesamtbevölkerung ist dies nur jeder Dreizehnte.

Wenn Unternehmen diese Gruppe in ihrer Kaufentscheidung beeinflussen wollen, so sind diese besonders häufig auf Instagram (42 Prozent vs. 25 Prozent der Gesamtbevölkerung) oder Snapchat (24 Prozent vs. 10 Prozent der Gesamtbevölkerung) anzutreffen. Auch sagen sie von sich, besonders häufig über Werbung in Magazinen erreichbar zu sein (22 Prozent vs. 10 Prozent der Gesamtbevölkerung). Das Online-Shopping-Erlebnis könnte für zwei Drittel von ihnen (65 Prozent) durch Augmented Reality deutlich spannender werden, im Vergleich könnten nur 39 Prozent aus der Gesamtbevölkerung mit AR begeistert werden.

Im Kampf um den Beauty-Sektor sollten daher Anbieter von Make-Up sowohl Online als auch Offline darauf achten, die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen genau im Auge zu behalten und sie mit den richtigen Inhalten anzusprechen. Denn mit der Eröffnung seines Beauty-Shops in Berlin bringt Zalando Bewegung ins Kosmetik-Geschäft.

Die mit den Connected-Data-Analyse-Tool YouGov Profiles analysierten Daten stammen aus einem wöchentlich aktualisierten, bevölkerungsrepräsentativ gewichteten Datensatz aus den letzten 12 Monaten (Stand: 05.08.2018 bzw. 12.08.2018). Mehr darüber finden Sie hier.