Informieren, bevorraten, installieren: Wozu die Deutschen im Zivilschutz bereit sind

August 27, 2016, 12:00 vorm. GMT+0

Jeder Zweite hat nach eigener Einschätzung derzeit genügend Vorräte für eine Woche oder länger - jeder Vierte sogar für zwei.

1000 Gramm Vollkornbrot, 250 g Kaffee, 24 Liter Wasser - und ein Glas Spargel. Das und vieles mehr sollte jeder Mensch hierzulande einlagern, wie dem neuen Zivilschutzkonzept der Bundesregierung zu entnehmen ist. Schließlich könnte im Katastrophen- oder Kriegsfall theoretisch die Versorgungssituation zusammenbrechen.

Würde dies passieren, würde jeder zweite Deutsche nach eigener Einschätzung eine Woche auskommen, jeder vierte sogar zwei oder länger. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Dabei wurden die Befagten gebeten, anzugeben, wie viele Tage Sie wohl auskommen würden, wenn die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser, Strom etc. zusammenbrechen würde. Die Hälfte der Befragten glaubt demnach, es sieben Tage oder länger auszuhalten. Schon nach 4,1 Tagen wären allerdings bei einem Viertel der Bevölkerung die Vorräte schon aufgebraucht. Ein anderes Viertel würde es allerdings mit zwei Wochen deutlich länger Aushalten.

Interessant ist dabei auch: Alter und Geschlecht machen kaum einen Unterschied. Allerdings haben mehr Westdeutsche mehr Vorräte als die Ostdeutschen. So wären die Vorräte bei der Hälfte der Bewohner der neuen Bundesländer schon nach 5 Tagen aufgebraucht - zwei volle Tage eher als bei den Befragten im Westen.

Allerdings sagen auch nur 14 Prozent der Befragten, dass sie schon Wasser- und Nahrungsmittelreserven angelegt haben, während immerhin 65 Prozent angeben, sich dies zumindest vorstellen zu können. Ähnliches gilt für die Installation von Smartphone-Apps zur Warnung bei Katastrophen (10 Prozent haben das schon gemacht, 57 Prozent können es sich vorstellen) sowie die gezielte Information übr das Verhalten im Katastrophenfall (12 bzw. 69 Prozent).

Lediglich zu einer Renovierung, um die Bausubstanz wiederstandsfähiger zu machen, wäre nur eine Minderheit bereit. 54 Prozent der Befragten geben an, dass sie dies nicht machen würden. Auch dies wird im umstrittenen Konzept, das am Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedet wurde, empfohlen.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 989 Personen im Zeitraum vom 23. bis 26. August 2016 repräsentativ befragt.

Foto: Richard Levine/Demotix/Press Association Images