Unter den Deutschen, die den US-Wahlkampf verfolgen, gibt es eindeutige Partei- und Kandidatenpräferenzen.
Der Wahlkampf in den USA ist in vollem Gange. In der vergangenen Woche fanden in Iowa die ersten von jeweils 50 Vorwahlen in allen Bundesstaaten statt, mit Hilfe derer die beiden großen Parteien ihre Kandidaten bestimmen. Gestern ging es dann in New Hampshire weiter. Noch ist völlig unklar, wer Anfang kommenden Jahres als Barack Obamas Nachfolger oder Nachfolgerin ins Weiße Haus zieht.
Dürften die Deutschen – an denen der Wahlkampf nicht gerade vorbei geht – ihr Kreuz machen, wäre die Wahl wohl schon entschieden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach verfolgen insgesamt 32 Prozent der Befragten den Wahlkampf „eher“ oder „sehr stark“. 44 Prozent sagen, sie verfolgen den Wahlkampf „kaum“, und insgesamt 22 Prozent verfolgen den Wahlkampf nicht bzw. haben nichts davon mitbekommen.
Unter denen wiederum, die den Wahlkampf verfolgen, sind die Präferenzen – sowohl, was die Partei als auch, was den Kandidaten bzw. die Kandidatin angeht – klar verteilt. Rechnet man jene heraus, die sich nicht entscheiden könnten oder wollten, sowie jene, die bewusst nicht wählen würden, kämen die Demokraten auf 78 Prozent der Stimmen. Die Republikaner kämen auf 16 Prozent, der Rest würde sich auf die in den USA unbedeutenden Kleinparteien verteilen. Übrigens würden auch bei den Wählern von CDU/CSU und SPD die Demokraten deutlich gewinnen (78 bzw. 91 Prozent).
Ähnlich sähe es bei einer direkten Personenwahl aus den derzeitigen Kandidaten der Republikaner und Demokraten (plus Option „Ein anderer“) aus. Würde man auch hier Nichtwähler und Unentschlossene herausrechnen, käme die Ex-First-Lady und Ex-Außenministerin Hillary Clinton auf eine absolute Mehrheit (60 Prozent). Ihr innerparteilicher Widersacher Bernie Sanders käme auf 18 Prozent, Donald Trump als bester Republikaner auf 7 Prozent.
Am Ende entscheiden allerdings natürlich nicht die Deutschen. Und hierzulande läuft der Wahlkampf dann doch etwas anders ab. Wenn man die Deutschen fragt, ist das etwas Gutes:
Ergebnisse: US-Politik
Für die Umfrage zur Parteien- und Politikerpräferenz wurden auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1735 Personen im Zeitraum vom 5. bis 9. Februar 2016 repräsentativ befragt. Dabei wurden nur jene Befragten nach ihren Präferenzen gefragt, die den Wahlkampf mindestens „kaum“ verfolgen (76 Prozent bzw. 1333 Befragte) – also nicht ausdrücklich angeben, ihn nicht zu verfolgen. Zudem beziehen sich die obigen Prozentwerte jeweils nur auf die Befragten, die sich für eine Partei bzw. einen Politiker entschieden haben.
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Foto: Patrick Semansky/AP/Press Association Images