Nach Entscheidung über Netzneutralität: Netzaktivisten im Graben, Verbraucher auf der Überholspur

Nikolas BuckstegenBis Mai 2018 Manager Marketing bei YouGov.
Markus BraunBis Dezember 2017 Head of Business Unit Reports bei YouGov
Juli 23, 2015, 10:56 vorm. GMT+0

Köln, 23.07.2015. Nach Jahren zäher Verhandlungen zur Netzneutralität liegt nun eine Richtlinie der EU vor. Netzaktivisten prophezeien das Ende des freien Internets, die Netzneutralität ist nach ihrer Meinung endgültig abgeschafft. Die tatsächlich betroffenen Endkunden bewerten die möglichen Folgen dieser neuen Richtlinie jedoch durchaus positiv: Ein bevorzugter Zugang zu Anwendungen und Diensten für diejenigen, die mehr bezahlen, findet fast jeder zweite Deutsche (47 Prozent) fair. In den USA und Großbritannien liegt die Zustimmung mit 40 bzw. 39 Prozent auf nur leicht niedrigerem Niveau. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov und WIK-Consult, die in den wichtigsten weltweiten Märkten Deutschland, den USA und UK durchgeführt wurde.

„Unsere Ergebnisse zeigen klar, dass hier eine Regelung geschaffen wurde, die den Nutzern zugutekommt“, sagt Dr. René Arnold von WIK-Consult. „Nun ist es an den Anbietern von Internetzugängen, die Kundenbedürfnisse genauer zu verstehen und entsprechende Produkte anzubieten“, so Arnold weiter.

Dabei ist Priorisierung von bestimmten Diensten wie Videostreaming nur die eine Seite der Medaille. Das weiß auch Dr. Anna Schneider, Studienleiterin bei YouGov. Für sie ist klar: „Insbesondere Zero-Rating, das spezielle Dienste von Datenvolumenbeschränkungen ausnimmt, kann den Markt kräftig durchrütteln. Denn hier entstehen neue Chancen für Anbieter von besonders günstigen Tarifen.“

Die Beschränkung aller Daten auf ein gewisses Maximalvolumen pro Monat wird dagegen von der klaren Mehrheit der Verbraucher strikt abgelehnt. Laut Studie würden 89 Prozent der Deutschen den derzeitigen Internetanbieter wechseln, wenn dieser das Datenvolumen für ihren Internetanschluss zu Hause begrenzen würde. In den USA und in UK fällt dieser Wert geringer (USA: 74 Prozent, UK 67 Prozent) aus.

Für die Studie wurden in Deutschland, Großbritannien und den USA insgesamt 4.126 Internetnutzer vom 29.05. bis 03.06.2015 befragt.

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Nikolas Buckstegen
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Dr. René Arnold
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E-Mail: r.arnold@wik-consult.com

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Über WIK-Consult:
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