Neue Zahlungsdienstleister müssen an Paypal vorbei

YouGov
März 30, 2015, 10:02 vorm. GMT+0

„Die Kunden verstehen nicht, warum das immer noch nicht vernünftig funktioniert. Geben Sie den Endkunden endlich ein wirklich gutes Mobile-Payment-Verfahren, und sie werden es Ihnen aus der Hand reißen.“ Das hat vor einem Jahr der Wirtschaftsinformatiker Key Pousttchi gesagt, der an der Universität Potsdam unter anderem zum Thema Mobiles Bezahlen forscht. Heute ist das einfache Bezahlen mit dem Smartphone in Deutschland immer noch nicht möglich, jedenfalls nicht flächendeckend. Im Supermarkt bleiben als Zahlungsmittel Bargeld, EC-, manchmal Kreditkarte.

Ein Verbund aus privaten Banken, Genossenschaftsbanken und wohl auch Sparkassen wollen das jetzt ändern und ein System für das Bezahlen im Netz entwickeln. Und wenn das gut funktioniere, könne man das auch auf das mobile Bezahlen im Supermarkt ausweiten, heißt es. Die Ankündigung klingt vielversprechend, auch der Entwicklungsetat von 100 Millionen Euro.

Ein großes Problem haben die Banken aber jetzt schon – und das heißt Paypal. Fast jeder zweite Einkauf im Internet läuft über den Zahlungsdienstleister von Ebay, unter Internetnutzer kennen 90% Paypal. Und: Der Service ist überaus beliebt. Im YouGov-Markenmonitor BrandIndex erreicht die Marke in fast allen Kategorien Spitzenwerte: Auf unserer Skala von -100 bis +100 Punkte verbucht Paypal beim allgemeinen Eindruck +39 Punkte. Ing-Diba, Visa und Sparkasse liegen mit Werten um die 20 Punkte mit einigem Abstand dahinter. Auch würde Paypal von den Verbrauchern am häufigsten aller Marken des BrandIndex-Sektors „Finanzen“ weiterempfohlen. Das lässt vermuten, dass Paypal noch keinen Banken-Malus mit sich trägt, was ein neuer Anbieter, von der Banken-Allianz gegründet, wahrscheinlich vom Start weg hätte.

Auch in der BrandIndex-Kategorie Qualität positioniert sich Paypal mit großem Abstand auf Platz eins. Die Daten zeigen: Paypal genießt Vertrauen, und es gibt keine Anzeichen, dass sich das demnächst ändern könnte. Im Gegenteil: Seit einem Jahr hat Paypal im Index, der mehrere Kategorien wie Qualität und Kundenzufriedenheit zusammenfasst, nochmal um fünf Punkte zugelegt. Mit +40 Punkten ist der Zahlungsdienstleister jetzt auf einer Stufe mit den – zum Beispiel – sehr beliebten Marken Dr. Oetker oder Audi. Ähnlich beliebt ist Paypal in Großbritannien und den USA.

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Bild: dpa