Bundestagswahl: Viele SPD-Wähler hoffen insgeheim auf Fortbestand der Regierung Merkel

YouGov
September 05, 2013, 4:21 nachm. GMT+0

28 Prozent der SPD-Wähler und 29 Prozent der Grünen-Wähler stimmen der Aussage zu, dass Angela Merkel Deutschland in Zukunft gut durch die Krise führen wird. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von YouGov und dem rheingold institut im Zuge der anstehenden Bundestagswahl. Qualitative Befragungsergebnisse zeigen, dass viele SPD-Wähler bereitwillig in einer Passivität verharren. So verhindert sie am besten, die angenehme Stimmung im Lande zu stören. Mehr SPD-Wähler als sonst werden daher bis zum Wahltag nicht mobilisiert werden können. Ihr seelischer Konflikt, einerseits treu zur SPD zu stehen, aber andererseits weiter die Merkelsche Konstanz zu wollen, werden sie lösen, indem sie letztlich nicht zur Wahl gehen.

Kein Politiker verkörpert derzeit das Versprechen von Schutz, Konstanz und Zeitlosigkeit stärker als Angela Merkel. Ihre ruhige, verlässliche und fast stoische Haltung macht sie auch in den Augen vieler SPD-Wähler zu einem menschlichen Bollwerk oder Prellblock: Ihr gelingt es, das seit Jahren bedrohliche Krisen-Schreckgespenst in Schach zu halten. Eben nicht durch hektischen Aktivismus oder mutige Reformen, sondern durch Ruhe und Gelassenheit.

Peer Steinbrück ist hingegen für viele Wähler schwer ausrechenbar. Während der großen Koalition stand er an der Seite von Angela Merkel für Finanzkompetenz, Verlässlichkeit und klare Standpunkte. Jetzt wirkt er wie ein Schatten seiner selbst: Unberechenbar, von parteitaktischen Zwängen gegängelt, täppisch und egoistisch. So trauen nur 66 Prozent der SPD- und 55 Prozent der Grünen- Wähler Steinbrück zu, dass er Deutschland besser regieren kann als die Kanzlerin.

Für die Studie wurden von YouGov insgesamt 1.019 Wähler in Deutschland vom 30.08. bis zum 02.09.2013 repräsentativ befragt. rheingold institut befragte 52 Wähler in zweistündigen psychologischen Tiefeninterviews und Gruppendiskussionen.

Bild: dpa
Text: rheingold institut

Die vollständige Pressemitteilung zur Studie finden Sie hier.