Nur jeder sechste Deutsche will in Zukunft mit Bestimmtheit spenden

Lisa InhoffenMarketing Manager
Juni 10, 2019, 5:00 vorm. GMT+0

Die aktuelle YouGov-Studie „Spenden und Spender der Zukunft“ zeigt, welche Potentiale und Chancen wohltätige Organisationen haben und wie das Spendenverhalten der Bevölkerung sich verhält.

Wohltätige Organisationen sehen sich aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und Globalisierung neuen Herausforderungen aber auch Chancen im Bereich Spenden gegenüber. Aktuell beabsichtigt nur jeder sechste Deutsche (17 Prozent), bestimmt in Zukunft eine wohltätige Organisation finanziell (z.B. mit einer Geldspende) zu unterstützen. Fast die Hälfte (48 Prozent) ist bereit vielleicht oder wahrscheinlich etwas zu spenden. Jeder Dritte (35 Prozent) hat nicht vor, künftig zu spenden.

Dies sind die Ergebnisse der Studie „Spenden und Spender der Zukunft“ der internationalen Data and Analytics Group YouGov, für die 2.500 Personen ab 16 Jahren vom 03.04.2019 bis 11.04.2019 repräsentativ für die deutsche Bevölkerung gemäß Alter, Geschlecht und Region befragt wurden. Eine vergleichbare Studie wurde in Teilen bereits 2014 durchgeführt, weshalb stellenweise ein Zeitvergleich möglich ist.

Klassische Spenden im Vergleich zu 2014 stark gesunken

Im Vergleich zu 2014 ist der Anteil finanzieller Unterstützer um fünf Prozentpunkte zurückgegangen. Haben 2014 noch 49 Prozent angegeben, in der Vergangenheit bereits einmalige Spenden für wohltätige Organisationen getätigt zu haben, sind es heute nur noch 44 Prozent. Besonders deutlich wird dieser Negativtrend im Bereich der einmaligen Spenden für ein bestimmtes Projekt: Spendete hier 2014 noch etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Deutschen, sind es nur noch 43 Prozent. Auch andere Bereiche wie z. B. der Kauf von Losen für einen wohltätigen Zweck (2014: 41 Prozent vs. 2019: 34 Prozent) oder die Mitgliedschaft in einer wohltätigen Organisation (2014: 28 Prozent vs. 2019: 18 Prozent) ist das Spendenaufkommen unverkennbar zurückgegangen.

Über 54-Jährige empfinden Spenden eher als Pflicht, 16- bis 34-Jährige wären stolzer für wohltätige Organisation zu arbeiten

Wie sich das Image wohltätiger Organisationen wandelt, zeigt ein Blick in die unterschiedlichen Altersgruppen. Hier wird deutlich, dass besonders die über 54-Jährigen der Meinung sind, dass wohltätige Organisationen einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten (82 Prozent). Gleichzeitig sieht diese Altersgruppe es auch häufiger als ihre Pflicht an, diese zu unterstützen (39 Prozent). Bei den Jüngeren (16 bis 34 Jahre) hingegen ist das Pflichtbewusstsein niedriger (34 Prozent). Dafür genießen Charities bei dieser Generation ein deutlich besseres Image: 63 Prozent wären stolz, für eine wohltätige Organisation zu arbeiten. Von den älteren Befragten können sich das nur noch 48 Prozent vorstellen. Weiterhin stehen Jüngere wohltätigen Organisationen deutlich weniger skeptisch gegenüber.

Genau wissen, welche Bereiche den jeweiligen Spendern am wichtigsten sind

„Der Rückgang an Spendern zeigt, dass sich wohltätige Organisationen umso mehr bemühen müssen, die jeweiligen Zielgruppen zu erreichen“, sagt Martha Posthofen, Consultant Custom Political bei YouGov. „Jede Altersgruppe legt ein anderes Spendenverhalten an den Tag und die Einstellungen gegenüber den einzelnen Organisationen unterscheiden sich teils deutlich. Hinzu kommen Interessen und Neigungen, wie etwa Tierschutz und Flüchtlings- oder Katastrophenhilfe, die eine Auswirkung auf die Spendenbereitschaft haben. Die zielgerichtete Ansprache der potentiellen Spender mit den richtigen Inhalten, aber auch den richtigen Spendenformen kann wichtige Überzeugungsarbeit leisten.”

Erste Einblicke in die Studie „Spenden und Spender der Zukunft“ können kostenfrei unter der Angabe von Kontaktdaten hier heruntergeladen werden:

http://www.yougov.de/dl/spenden

Medienvertreter können den Download über den Pressekontakt erhalten.

Bild: Getty