Dauert die Jugend immer länger?

Lisa InhoffenMarketing Manager
Februar 14, 2018, 10:51 vorm. GMT+0

Knapp jeder Zweite ist der Meinung, dass junge Leute heute später erwachsen werden als noch vor 30 Jahren.

Um den SPD-Politiker Kevin Kühnert (28 Jahre) entbrannte kürzlich eine Debatte über den Umgang mit jungen Menschen in der Politik und im Berufsleben. Es ging darum, dass junge Leute aufgrund ihres Alters häufig bevormundet und nicht ernst genommen würden. Doch ab wann sind Menschen reif genug, um verantwortungsvolle Positionen zu übernehmen? Das beantwortet eine aktuelle YouGov-Umfrage in Zusammenarbeit mit Statista.

Die Deutschen sind sich bei diesem Thema uneinig. Gut ein Viertel (28 Prozent) findet nicht, dass man das pauschal sagen könne, da dies bei jedem Menschen unterschiedlich sei. Fast ebenso viele sehen 25 Jahre als die Grenze zur Verantwortung. Für 16 Prozent ist ein Mensch ab 21 Jahren alt genug, für knapp jeden Zehnten (9 Prozent) ab 18 Jahren. Immerhin 13 Prozent sehen erst am 30 Jahren die nötige Reife für eine Führungsposition.

Allgemein ist knapp jeder Zweite (46 Prozent) der Meinung, dass junge Leute heute später erwachsen werden als noch vor 30 Jahren. Auf der anderen Seite ist jedoch jeder Dritte (31 Prozent) der Ansicht, dass junge Menschen im Gegensatz früher erwachsen werden. 17 Prozent sehen keinen Unterschied.

Mit erwachsen ist in diesem Fall gemeint, dass ein Mensch eine gewisse geistige Reife erreicht hat und in der Lage ist, Eigenverantwortung für sein Handeln zu übernehmen und selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen. Hierbei sehen die Deutschen vor allem bestimmte Ereignisse als bedeutsam, die erwachsen machen. Knapp die Hälfte (49 Prozent) findet, dass das Ausziehen bei den Eltern ein großer Schritt zur Selbstständigkeit ist. Für zwei von fünf ist der Berufseinstieg auch eines der wichtigsten Ereignisse auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Auf Platz 3 steht für die Deutschen das Kinderkriegen.

Ab welchem Alter Menschen erwachsen werden, definieren die Deutschen ganz verschieden. Für ein Viertel wird man ab 25 Jahren erwachsen, 17 Prozent sehen 18 Jahre als Eintrittsalter in das Erwachsenleben. 21 Prozent finden, dass Menschen ab 22 bis 25 Jahren erwachsen werden. Für jeden Fünften (19 Prozent) ist das bei jedem Menschen unterschiedlich.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1046 Personen ab 18 Jahren vom 06.-09.02.2018 repräsentativ befragt.

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