Deutsche sind gespalten, ob Strafen gegen Raserei ausreichen

Januar 19, 2017, 4:32 nachm. GMT+0

Ob Autofahrer oder nicht, die Deutsche denken Rasen ist ein großes Problem. Männer wurden schon häufiger von einer Radarkontrolle geblitzt.

Überhöhte Geschwindigkeit ist eine der häufigsten Unfallursachen in Deutschland und kann lebensgefährlich sein. Vor 60 Jahren wurde zum ersten Mal eine Radarfalle aufgestellt, um Fahrer zu überführen und bestrafen zu können, die die erlaubte Höchstgeschwindigkeit überschreiten.

Eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen – egal ob Autofahrer oder nicht – Geschwindigkeitsübertretungen als ein großes Problem ansieht. Relative uneins sind sich die Deutschen jedoch, ob die Strafen für „Raser“ ausreichen.

Sieben von zehn Deutschen (71 Prozent) halten Rasen für ein eher großes Problem. Nur jeder Fünfte (22 Prozent) sagt, Geschwindigkeitsübertretungen sind ein kleines Problem. Das sehen auch die deutschen Autofahrer so. Bei den Befragten, die ein KFZ besitzen, sagen 72 Prozent zu schnelles Fahren ist ein großes Problem und 22 Prozent sagen es ist ein kleines. Geschlechterunterschiede gibt es in der Frage übrigens kaum. Nur unter denen, die Rasen für ein eher kleines Problem halten, gibt es signifikant mehr Männer als Frauen (24 zu 17 Prozent).

Deutlich unentschiedener zeigen sich die Deutschen in der Frage, ob die Strafen für Raser hoch genug sind. Insgesamt sagen 42 Prozent der Deutschen, diese sind zu niedrig, doch fast genauso viele (38 Prozent) halten sie für genau richtig. Nur 11 Prozent halten die Strafen für zu hoch. Bei den deutschen Autofahrern würde es eine knappe Mehrheit von 41 Prozent bei den aktuellen Strafen belassen, 40 Prozent sagen diese sind zu niedrig.

Doch die, die sich in Deutschland zu Fuß oder per Fahrrad fortbewegen, sprechen sich signifikant weniger oft für den Erhalt des Status Quo aus – nur 26 Prozent derer, die über kein KFZ verfügen, halten die Strafen für genau richtig. Knapp die Hälfte in dieser Gruppe (51 Prozent) spricht sich für eine Erhöhung der Strafen aus, doch in der Gruppe gibt es auch viel Unentschlossenheit – 17 Prozent geben „Weiß nicht“ an. In der Frage gibt es übrigens keine signifikanten Geschlechterunterschiede.

Jedoch geben Männer an, bereits öfter von einer Radarkontrolle „geblitzt“ worden zu sein. Ein Drittel der Frauen (33 Prozent), aber nur jeder Fünfte Mann (20 Prozent) gibt an noch nie geblitzt worden zu sein. Unter denen, nur ein- bis zweimal Mal geblitzt wurden, gibt es weitgehende Geschlechtergleichheit zwischen Frauen und Männern (34 zu 32 Prozent).

Aber deutlich mehr Männer als Frauen wurden bereits drei- bis zehnmal Mal geblitzt (38 zu 25 Prozent). Bei den unverbesserlichen Wiederholungstätern, die bereits zehnmal oder häufiger geblitzt wurden, gibt es aber gleich viele Frauen und Männer (jeweils 4 Prozent).

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden in Deutschland 1041 Personen im Zeitraum vom 13, bis 17. Januar 2017 repräsentativ befragt.

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