Nur Bares ist Wahres

YouGov
September 25, 2016, 12:00 vorm. GMT+0

Die Deutschen lieben ihr Bargeld und wollen nicht darauf verzichten, auch nicht zur Kriminalitätsbekämpfung.

In Amerika und Schweden ist es ganz normal: Das Bezahlen mit Kreditkarte. Nur 46 Prozent der Amerikaner bezahlen ihre Einkäufe in „cash“. In Deutschland tun das dagegen etwa doppelt so viele (86 Prozent). In Schweden mobilisierten Kreditkartenunternehmen, Gewerkschaften und Behörden in den vergangenen Jahren gegen Bargeld. "Bargeld ist das Blut in den Adern der Kriminalität“ verkündete die Polizeipräsidentin von Stockholm 2010. Und die Schweden machen ernst: Das in Umlauf befindliche Bargeld wurde in den letzten acht Jahren fast halbiert. Auch in Deutschland nehmen zwar die bargeldlosen Zahlungen zu.

Doch eine Zukunft ohne Bargeld wie in Schweden können sich in Deutschland nur die wenigsten vorstellen. Zumindest eine knappe Mehrheit der Männer (55 Prozent) kann sich vorstellen auf 1-, 2- und 5-Cent Münzen zu verzichten. 47 Prozent der Frauen sind gegen die Abschaffung dieser Münzen. Die Abschaffung von Bargeld insgesamt wird dagegen von einer breiten Mehrheit abgelehnt: Nur 9 Prozent der Männer und 4 Prozent der Frauen können sich das vorstellen.

Doch die Liebe der Deutschen zum Bargeld geht noch weiter. Um die Arbeit von Kriminellen zu erschweren und Geldwäsche zu unterbinden, könne er sich eine Obergrenze für Bargeldzahlungen in der „Größenordnung von 5000 Euro vorstellen“ erklärte Finanzstaatssekretär Michael Meister (CDU) im Februar dieses Jahres. Doch nur ein Viertel der Deutschen (25 Prozent) findet das gut weil es Kriminalität bekämpfe. Deutlich mehr Befragte (38 Prozent) machen sich hingegen Sorgen über zunehmende Überwachung, wenn Überweisungen in dieser Höhe bald nur noch elektronisch möglich sein sollten. 27 Prozent sagen, dass sie davon nicht betroffen sind, weil sie keine Zahlungen in dieser Höhe leisten.

Das Buch „Wir Deutschen und das Geld“ beschreibt auf 112 Seiten das vielschichtige Verhältnis der Deutschen zu ihrem Geld. Grundlage der bevölkerungsrepräsentativen Ergebnisse, die in anschaulichen Infografiken vorgestellt werden, sind Befragungen der über 200.000 Mitglieder umfassenden YouGov Online-Community mit der Mehrthemenumfrage OmnibusDaily, die zwischen April und Juli 2016 durchgeführt wurden. Hinzu kommen Analysen des über 190.000 frei kombinierbaren Variablen umfassenden YouGov Datenpools mit dem Zielgruppenanalyse- und Segmentierungs-Tool YouGov Profiles.

Das Buch ist ab sofort für 12,95€ im Buchhandel und u.a. hier zu erwerben. Weitere Infos zu Buch und Autoren finden Sie hier.

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