Go east – Wege nach China: Wie internationaler Vertrieb in China funktioniert

Markus BraunBis Dezember 2017 Head of Business Unit Reports bei YouGov
Nikolas BuckstegenBis Mai 2018 Manager Marketing bei YouGov.
September 03, 2015, 12:37 nachm. GMT+0

Köln, 03.09.2015. China ist für den internationalen Vertrieb ein Land mit rund 1,3 Milliarden potenziellen Kunden für die verschiedensten Produkte. Doch vor dem Vertriebseinstieg in die Volksrepublik steht eine gründliche Marktanalyse, denn besonders beim Kauf- und Informationsverhalten der relevanten Zielgruppe in den Städten Chinas zeigen sich im Vergleich zu Europa einige Unterschiede.

Viel mehr als in den westlichen Kulturen und meist am höchsten unter den asiatischen Ländern sticht China als Land des mobilen Internets hervor. Besonders bei Reiseangeboten (82 Prozent), Media/Entertainment (81 Prozent), Elektronikartikeln (84 Prozent), Finanzprodukten (77 Prozent) und Mode (76 Prozent) greifen viele Chinesen über ihr Smartphone auf das Internet zu, um sich über Angebote zu informieren oder sogar in sozialen Netzwerken darüber zu berichten. In Deutschland wie auch anderen europäischen Ländern ist nicht nur die Quote der Mobilgerätenutzung bei der Angebotssuche niedriger, sondern auch der Social Talk im Netz. (Quelle: YouGov Studie „Role of Mobile and Social in the Path to Purchase“, für die im Mai 2015 insgesamt 23.654 Smartphone- und Tablet-Nutzer in 17 Ländern der vier Weltregionen Asien-Pazifik, Nahost und Nordafrika, Europa und Nordamerika repräsentativ befragt wurden).

„Die bekannte Geselligkeit der Chinesen entfaltet sich noch stärker im Internet. Dies erfordert eine vollkommen andere Schwerpunktsetzung für Marketing und Vertrieb. Die Nutzung und Beobachtung von Online-Marketing und Social Talk sowie die Mobilfähigkeit sollte die volle Managementaufmerksamkeit haben“, sagt Dr. Oliver Gaedeke. Während in Deutschland bei Gesundheits- und Wellness-Produkten nur sechs Prozent der Smartphone-Nutzer über ihre Produkte in Sozialen Netzen berichten, sind dies in China fast vier Mal so viele (22 Prozent). Bei Elektronikartikeln sind sogar 27 Prozent im Online-Sozial-Talk aktiv, während es in den Europäischen Ländern Deutschland, Frankreich oder Großbritannien nur ein Zehntel ist.

Die hohe Bedeutung des sozialen Austausches (Social Talk) wird selbst bei Finanz- oder Bankprodukten deutlich. So fragen Chinesen beim Kauf von Finanz- oder Bankprodukten Freunde und Bekannte mit 47 Prozent im internationalen Vergleich am häufigsten um Rat. Dieses Verhalten hat sich durch das Mobile Internet sogar verstärkt. In Deutschland spielt der Rat von Freunden und Bekannten für 37 Prozent eine etwas geringere Rolle, jedoch trotz Internet ist diese Quote seit Jahren relativ konstant.

Wie eine weitere internationale YouGov-Studie (Mobile Shopping Trends 2015) zeigt, liegt China ebenfalls beim Online-Shopping von Alltagsgegenständen weltweit an der Spitze: 53 Prozent der chinesischen Smartphone- und Tabletnutzer kaufen bereits häufiger als einmal im Monat Lebensmittel & Co im Netz. In Deutschland liegt dieser Anteil bei lediglich fünf Prozent.

„Reputation, Qualität und Freundlichkeit sind in China und anderen asiatischen Ländern wesentlich wichtiger als in Westeuropa oder Deutschland. Kritische Markensituationen können sich daher viel schneller ausbreiten, weswegen auf eine tagesaktuelle Markenmessung und Produktforschung nicht verzichtet werden sollte, um schneller zu reagieren“, so Dr. Gaedeke weiter.

Weitere Informationen zu den relevanten Studien finden Sie unter:
http://yougov.de/loesungen/reports/studien/mobile-und-soziale-kontaktpunkte/
http://yougov.de/loesungen/reports/studien/mobile-shopping-trends-2015/

Pressekontakt:
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Nikolas Buckstegen
Manager PR
Tel.: +49 (0) 221 420 61 – 444
E-Mail: presse@yougov.de

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Dr. Oliver Gaedeke
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