Knappe Mehrheit hält Kernkraft für unsicher

April 25, 2015, 12:00 vorm. GMT+0

Sieben von zehn Deutschen stehen dem Atomausstieg positiv gegenüber. Denn Viele halten Kernkraft für unsicher und nicht umweltfreundlich – auch Gegner des Ausstiegs.

Der Atomausstieg ist in vollem Gange: Seit der Katastrophe von Fukushima vor gut vier Jahren sind bereits acht Reaktoren vom Netz genommen worden, das nächste in Grafenrheinfeld (Bayern) soll Ende Mai abgeschaltet werden.

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen hält den Atomausstieg dabei für richtig – auch, weil viele Menschen Kernkraftwerke für unsicher und umweltschädlich halten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach hält eine knappe Mehrheit der Deutschen (52 Prozent) die Reaktoren für unsicher, leicht weniger Befragte (42 Prozent) glauben, dass sie sicher sind.

Etwas deutlicher fällt das Urteil zur Umweltfreundlichkeit der Kernkraft aus: Jeder Dritte (32 Prozent) hält Kernkraftwerke für umweltfreundlich, 60 Prozent sagen, dass sie dies nicht seien.

Insgesamt steht eine breite Mehrheit hinter dem Atomausstieg: Sieben von zehn Deutschen (72 Prozent) stehen ihm positiv gegenüber. In dieser Gruppe fallen auch die Urteile zur Sicherheit und ganz besonders zur Umweltfreundlichkeit der Kernkraft deutlicher aus als in der Gesamtbevölkerung. So halten zwei von drei Befürwortern (64 Prozent) des Atomausstieges Kernkraft für unsicher und sogar 72 Prozent sagen, dass Kernkraft nicht umweltfreundlich sei.

Doch auch unter denen, die dem Atomausstieg negativ gegenüberstehen, gibt es durchaus einige, die die Kernkraft für umweltschädlich (31 Prozent) oder unsicher (23 Prozent) halten.

Insgesamt wird der Atomausstieg über alle Parteigrenzen hinweg positiv gesehen: Bei allen im Bundestag vertretenen Parteien befürwortet ihn die Mehrzahl der Wähler. Eine Wählergruppe sticht allerdings heraus: 95 Prozent der Grünen stehen dem langjährigen Leib- und Magenthema der Partei positiv gegenüber.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1233 Personen im Zeitraum vom 17.04. bis 21.04.2015 repräsentativ befragt.

Foto: Michael Probst/AP/Press Association Images / AP Photo/Jens Meyer (Umfragebild)