Von den wahrscheinlichen Präsidentschaftskandidaten ist Hillary Clinton in Deutschland wie in Großbritannien mit Abstand die Bekannteste – und die Beliebteste.
Gewählt wird in den Vereinigten Staaten zwar erst am 8. November 2016. Doch der Wahlkampf hat bereits begonnen. Denn bevor die eigentliche Präsidentschaftswahl stattfindet, müssen die beiden großen Parteien erst einmal ihre Kandidaten auswählen. Bei den Demokraten dürfte es auf Hillary Clinton hinauslaufen, bei den Republikanern haben bislang Ted Cruz, Rand Paul und Marco Rubio ihre Kandidatur bekannt gegeben. Aber auch von Jeb Bush, Bruder beziehungsweise Sohn zweier ehemaliger US-Präsidenten, wird vermutet, er wolle kandidieren.
Von diesen fünf potenziellen Kandidaten ist in Deutschland lediglich Hillary Clinton einer breiten Masse bekannt – und durchaus beliebt. Bei einer aktuellen YouGov-Umfrage gaben bei den vier republikanischen Kandidaten Jeb Bush, Rand Paul, Marco Rubio und Ted Cruz die meisten Befragten an, sie nicht zu kennen. Dazu kommt: Der Rest hat eher einen negativen Eindruck von ihnen - bei Jeb Bush sagt dies zum Beispiel jeder Vierte (24 Prozent).
Ganz anders sieht es bei Hillary Clinton aus: Sie ist lediglich jedem 25. (4 Prozent) unbekannt. Und die meisten Deutschen (59 Prozent) haben ein positives Bild von ihr. Das gilt für die Anhänger fast aller im Bundestag vertretenen Parteien - wenn auch in unterschiedlichem Umfang: Während passend zu den Worten von Parteichef Sigmar Garbiel, er begrüße Clintons Kandidatur, drei von vier SPD-Wählern (74 Prozent) angeben, einen positiven Eindruck der ehemaligen First Lady und späteren Außenministerin zu haben, tun dies bei den Anhängern der Linkspartei nur 45 Prozent. Fast genauso viele (42 Prozent) von ihnen haben einen negativen Eindruck.
Wenn die Deutschen also in Amerika wählen dürften, Hillary Clinton hätte wohl leichtes Spiel. Das zeigt sich auch noch an anderer Stelle: Jeweils mehr als die Hälfte der Deutschen sind der Meinung, dass es gut für die USA (55 Prozent) und gut für die Welt (51 Prozent) wäre, wenn sie Präsidentin wird.
Ähnliches Bild in Großbritannien
Und nicht nur die Deutschen sehen das so: Ein nahezu identisches Bild zeigt sich in Großbritannien, wo YouGov dieselben Fragen stellte. Auch dort sind Rubio, Cruz und Paul bei einem überwiegenden Teil der Bevölkerung unbekannt – ganz im Gegensatz zu Hillary Clinton. Die meisten Briten (60 Prozent) haben ein positives Bild von ihr und sind der Meinung, dass es gut für die USA (53 Prozent) und die Welt (50 Prozent) wäre, wenn sie Präsidentin würde.
Lediglich in einer Sache unterscheidet sich die Einschätzung von Briten und Deutschen: Während auf der Insel mehr Menschen Hillary Clinton für ein besseres (19 Prozent) Staatsoberhaupt als Barack Obama halten als für ein schlechteres (17 Prozent), ist es hierzulande andersherum. Hier hält jeder Vierte (24 Prozent) Clinton für ein schlechteres Staatsoberhaupt, nur jeder Siebte (14 Prozent) für ein besseres.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1233 Personen im Zeitraum vom 17.04. bis 21.04.2015 repräsentativ befragt. In Großbritannien wurden 1675 Personen am 18. und 19. April befragt.
Foto: AP Photo/Charlie Neibergall / AP Photo/Michael Probst (Umfragebild)