Umfrage: 43 Prozent der Deutschen haben im Berufsleben schon selbst Sexismus erlebt

YouGov
Februar 01, 2013, 12:19 nachm. GMT+0

Die Berichterstattung über Rainer Brüderle und dessen angebliches Verhalten gegenüber einer Reporterin der Zeitschrift Stern hat in Deutschland zu einer Diskussion über das Thema Sexismus geführt.

Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage finden es fast zwei Drittel der Deutschen (62 Prozent) richtig, dass Grenzüberschreitungen thematisiert werden. Sie sind aber gleichzeitig auch der Meinung, dass nicht aus jedem misslungenen Herrenwitz gleich eine Sexismus-Debatte gemacht werden muss. Elf Prozent aller Deutschen finden die aktuelle Diskussion hingegen längst überfällig. Diese Meinung teilen 14 Prozent der befragten Frauen und sieben Prozent der befragten Männer. Knapp ein Fünftel findet die aktuelle Debatte überflüssig. Diese Ansicht teilen deutlich mehr Männer (29 Prozent) als Frauen (14 Prozent).

43 Prozent der Deutschen haben im Berufsleben schon selbst Sexismus erlebt. Dabei hat fast jeder dritte Mann (31 Prozent) und mehr als jede zweite Frau (55 Prozent) bereits diese Erfahrung machen müssen. Drei Prozent der Männer sowie sieben Prozent der Frauen geben sogar an Sexismus im Beruf schon oft erfahren zu haben.

Frauen und Männer haben oft eine gemeinsame Vorstellung was sie unter Sexismus verstehen. Am sexistischen finden Frauen und Männer nackte Titelbilder (33 Prozent), gefolgt von anzüglichen Witzen (26 Prozent). Jemandem Komplimente über seine Kleidung zu machen wird als vergleichsweise wenig sexistisch gesehen. Nur 3 Prozent sehen das als sexistisch an. Komplimente über den Körper zu machen finden dagegen nur 9 Prozent sexistisch. Dennoch sagen 44 Prozent der befragten Männer und Frauen, dass es dabei auf die Situation und die Person ankommt. Körperkontakt und Berührungen werden von 17 Prozent als sexistisch wahrgenommen. 46 Prozent sind aber auch hier der Meinung, dass es auf die Situation und die Person ankommt, ob ein Körperkontakt als sexistisch wahrgenommen wird.

Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen YouGov-Umfrage, für die vom 29.01.2013 bis zum 31.01.2013 über 1.000 Bundesbürger befragt wurden.

Bild: dpa