Gut die Hälfte der Deutschen würde an allen weiterführenden Schulen aufreizende Kleidung verbieten.
Es ist Sommer. Viele Menschen tragen kurze Kleidung, Frauen und Mädchen manchmal Hotpants oder Miniröcke. Doch an einer Realschule in Baden-Württemberg soll das den Schülerinnen verboten werden. Das hatte die Schule den Eltern Anfang Juli in einem Brief mitgeteilt. Die als „Hotpants-Verbot“ titulierte neue Kleiderordnung sorgte vor allem im Internet für Empörung.
Doch eine knappe Mehrheit der Deutschen fände Gefallen an einem Verbot aufreizender Kleidung an allen weiterführenden Schulen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach würden 51 Prozent der Befragten eine solche Regel eher oder voll und ganz befürworten, 40 Prozent würden sie ablehnen.
Im Internet wurde der Schule vor allem eine latent sexistische Sichtweise vorgeworfen – die die Schulleiterin mit dem Hinweis zu entkräften versuchte, die Regel gelte auch für männliche Schüler, die sich „unangemessen“ Kleiden. Interessant in dieser Hinsicht ist aber auch, dass Frauen ein solches Verbot eher befürworten würden als Männer. Während 58 Prozent der weiblichen Befragten für ein Verbot sind, ist es weniger als die Hälfte der männlichen (45 Prozent). 47 Prozent der Männer lehnen ein Verbot ab.
Weniger überraschend ist der Unterschied zwischen den Generationen: Während die Mehrheit der 18- bis 24-Jährigen (52 Prozent zu 40 Prozent) eine solche Kleiderordnung ablehnt, ist es bei allen anderen Altersgruppen umgekehrt (z.B. Über-55-Jährige: 38 zu 56 Prozent).
Und: In Baden-Württemberg, dem Bundesland, in dem die betroffene Schule liegt, ist die Zustimmung zu einem Verbot aufreizender Kleidung in allen weiterführenden Schulen nur wenig größer (56 Prozent) als im Bundesschnitt.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1462 Personen im Zeitraum vom 7. bis 10. Juli 2015 repräsentativ befragt.
Fotos: William Conran/PA Archive/Press Association Images / Elaine Thompson/AP/Press Association Images (Umfragebild)